Rheinhessen: Wingertsheisje prämiert

Foto: Bettina Siee
Die Weinbruderschaft Rheinhessen zu St. Katharinen prämiert jedes Jahr ein Weinbergshäuschen, das vom Verfall bewahrt und liebevoll restauriert wurde – dieses Jahr das Graunsberghäuschen bei Uelversheim. Das Kleinod ist im Besitz der Gemeinde Uelversheim und ein kleines Ausflugsziel. Etliche Landtags- und Bundestagsabgeordnete sowie Kommunalpolitiker gaben sich die Ehre und wünschten dem Häuschen Besucher, die es gut behandeln und wertschätzen.
Brudermeister Otto Schätzel erzählte, dass Uelversheim nun die erste Gemeinde mit zwei prämierten Häuschen sei, denn bereits 1999 ging eine Auszeichnung in die Gemarkung. „Es freut uns jedes Mal, wie eine solche Prämierung die Kräfte eines Ortes mobilisiert und versammelt. Denn das ist es, was wir wollen: Weinkultur erlebbar für alle machen. Ein solches Ereignis eignet sich dafür hervorragend.“
Ein von Erde bedecktes Kleinod
Das Häuschen befindet sich nord-östlich der Gemeinde und wurde von fleißigen Uelversheimern liebevoll und fachmännisch restauriert. Es wird auf mindestens 150 Jahre alt geschätzt und steckte zu einem Drittel in der Erde, sodass es ein Bagger ausgraben musste. Der mit Erde bedeckte tonnengewölbte Rechteckbau, erinnert an einen Gewölbekeller. Erstaunlich ist das vielfältige Baumaterial: Sand- und Kalksteinbrocken, Melaphyr und Ryolithbrocken, dazwischen Backsteine. Im Inneren lädt eine umlaufende gemauerte Bank zum Sitzen ein. Bereits bei der Flurbereinigung in den 80er Jahren wurde ein Freigelände vor dem Häuschen geschaffen und eine Blumenwiese gesät. Die rheinhessische Weinprinzessin Carina Wiemers, aus Worms-Pfeddersheim, enthüllte die goldene Prämierungsplakette, die nun das Heisje ziert. Die Uelversheimer sorgten für einen Imbiss und Wein, mit dem auf die Auszeichnung angestoßen wurde.
bs