Rheinland-Pfalz: Schutz der Gewässer

Foto: Mediathek Rheinhessen
In Maikammer profitieren Winzer, Wasserversorger und Umwelt gleichermaßen von der Zusammenarbeit beim Gewässerschutz. Das hat Umweltministerin Ulrike Höfken bei einem Vorort-Besuch festgestellt. Im Rahmen des Landesprogramms „Gewässerschonende Landwirtschaft“ sei die Kooperation in Maikammer im vergangenen Jahr vertraglich vereinbart worden: „Damit haben die Winzer und der Wasserversorger in Maikammer beim kooperativen Gewässerschutz in Rheinland-Pfalz die Nase vorn und nehmen eine landesweite Vorbildfunktion ein“, sagte Höfken. Sie wies darauf hin, dass die Flächen der Gewässerschutzkooperation teils im Biosphärenreservat Pfälzerwald-Nordvogesen liegen: „Das heißt, wir können die Entwicklung des Biosphärenreservats zukünftig mit der gewässerschonenden Erzeugung von Wein verbinden.“
„Der Schutz des Trinkwassers, unseres Lebensmittels Nummer Eins, steht ganz oben auf der Agenda der Landesregierung. Dazu müssen wir in einigen Regionen des Landes die Nähr- und Schadstoffeinträge in die Gewässer reduzieren“, erklärte Höfken. Mehr als ein Drittel der Grundwasservorkommen in Rheinland-Pfalz enthalte mehr Nitrat als die Europäische Union erlaube. Dabei gelte die Landwirtschaft als größter Verursacher. Auch im Weinbau habe man in der Vergangenheit zu viel gedüngt und zu wenig unternommen, um zum Beispiel durch Winterbegrünung Nitrat zu binden. In Maikammer, wo die Winzer bereits seit 2009 an der Reduzierung der Nitrateinträge arbeiteten, sei eine Trendumkehr erreicht worden: Die Nitratwerte im Boden stiegen nicht weiter an. „Das ist bereits ein Erfolg, denn Grundwasser hat ein langes Gedächtnis“, so Höfken.
Kooperation funktioniert
Im Rahmen des Landesprogramms „Gewässerschonende Landwirtschaft“ seien aktuell 19 rheinland-pfälzische Wasserversorger und ein Mineralbrunnenbetreiber im Gespräch mit der Wasserschutzberatung am DLR Bad Kreuznach, um mit Landwirten zusammenzuarbeiten. „In Maikammer zeigt sich, dass beide Seiten von der Zusammenarbeit profitieren“, sagte Höfken. Die Verbandsgemeindewerke könnten ihre Aufwendungen für die Kooperation zur Hälfte vom Wassercent abziehen und erhielten eine zusätzliche Förderung von 30 Prozent, da die Kooperation in einem stark belasteten Grundwasserkörper stattfindet. Die Winzer profitierten von einer kompetenten und engagierten Wasserschutzberatung.
MULEWF