Die Winzer in Deutschland haben im Jahr 2024 rund 7,75 Mio. Hektoliter (hl) Wein und Most erzeugt. Wie das Statistische Bundesamt (Destatis) mitteilt, lag die Wein- und Mosterzeugung damit 841.800 hl oder 9,8 % unter dem Vorjahresniveau. Im Vergleich zum Durchschnitt der Jahre 2018 bis 2023 wurden 1,06 Mio. hl oder 12,0 % weniger Wein und Most produziert. Es war die drittniedrigste Weinerzeugungsmenge in den letzten 15 Jahren (2010: 6,91 Mio. hl, 2017: 7,46 Mio. hl).
Das Weinjahr 2024 war gekennzeichnet durch ein niederschlagsreiches Frühjahr, was regional das Auftreten von Pilzkrankheiten wie dem Falschen Mehltau (Peronospora) begünstigt hat. Zudem haben Spätfröste, Hagel, Stürme oder Starkregen vielerorts der Weinernte geschadet.
Gut zwei Drittel (69,4 %) der im Jahr 2024 erzeugten Weine waren Weißweine, knapp ein Drittel (30,6 %) Rotweine (einschließlich Roséwein und Rotling). Umgerechnet in 0,75-Liter-Flaschen ergibt die Wein- und Mosterzeugung des Jahres 2024 rund 1 Mrd. Flaschen.
Deutlich weniger Prädikatswein erzeugt
Der Anteil von Prädikatswein an der Wein- und Mosterzeugung 2024 betrug 16,1 % (1,25 Mio. hl). Dieser Anteil war deutlich niedriger als 2023, als 23,7 % des erzeugten Weins zu Prädikatswein verarbeitet werden konnte. 2024 wurden außerdem 6,0 Mio. hl Qualitätswein (77,6 %), 344.600 hl Wein mit geschützter geografischer Angabe (Landwein) (4,4 %), 11.400 hl Rebsortenwein ohne geschützte Ursprungsbezeichnung und ohne geschützte geografische Angabe (0,1 %) und 132.600 hl Wein ohne geschützte Ursprungsbezeichnung und ohne geschützte geografische Angabe (1,7 %) produziert.
54,5 % der Weinernte aus Rheinhessen und Pfalz
In den größten Weinbaugebieten Rheinhessen (2,44 Mio. hl) und Pfalz (1,78 Mio. hl) wurden zusammen über die Hälfte (54,5 %) des gesamten deutschen Weins und Mosts erzeugt. Auf Platz drei folgte die Mosel mit 1,14 Mio. hl (14,7 %), die durch dort ansässige große Kellereien geprägt ist. Diese nehmen auch Trauben von anderen Gebieten in großen Mengen auf. Auf dem vierten Platz lag Baden mit 954.600 hl (12,3 %). In Rheinhessen und der Pfalz war die Entwicklung der Weinerzeugung zum Vorjahr fast unverändert: Die erzeugten Mengen lagen jeweils um 0,4 % über dem Vorjahr. Dagegen nahm die Erzeugung in den anderen Anbaugebieten im Vergleich zum Vorjahr ab.
Besonders stark war der Rückgang der Weinerzeugung im Vergleich zu 2023 in Baden, Württemberg, Franken und an der Mosel. In Baden sank die Weinerzeugung um 25,1 % auf 954.600 hl und in Württemberg um 18,5 % auf 667.600 hl. In Franken nahm die Weinmenge um 26,5 % auf 302.200 hl ab und an der Mosel um 7,9 % auf 1,14 Mio. hl ab.
Im Vergleich zu 2023 nahm die Weinerzeugung in den flächenmäßig kleinen Anbaugebieten besonders stark ab. So sank die Weinerzeugung in Sachsen um 68,9 % auf 9.000 hl, in Saale-Unstrut um 63,8 % auf 17.600 hl und an der Ahr um 54,5 % auf 22.400 hl. Die drei Gebiete weisen jeweils weniger als 1.000 ha auf. Destatis