Vor Kurzem lud das Dienstleistungszentrum Ländlicher Raum (DLR) Mosel zu einer offiziellen Vorstellung der vor einem guten halben Jahr ins Leben gerufenen Flächenbörse Mosel ein. Seit März dieses Jahres bietet diese die Möglichkeit, sich in Bernkastel zu melden, wenn man Rebflächen abgeben, dazunehmen oder innerhalb der Gemarkung tauschen möchte. Leider haben bisher nur 27 Betriebe dieses wichtige Angebot in Anspruch genommen.
Winzer sind gefordert, zu unterstützen
Wie Norbert Müller, Leiter des DLR Mosel, bei seiner Begrüßung betonte, ist es gerade in der heutigen Zeit wichtiger denn je, sich in der Weinbranche gegenseitig zu unterstützen und zu fördern, anstatt gegeneinander zu arbeiten. Dabei wird es auch für die alteingesessenen Moselwinzer Zeit, über ihren Schatten zu springen und eventuell einem Nachbarn seine nicht mehr benötigte Rebfläche abzugeben oder für beide Seiten akzeptable Tauschgeschäfte anzubieten, bevor man die Weinberge brachliegen lässt. Drieschen bedeuten durch Krankheitsdruck und Schädlinge eine enorme Belastung für Nachbargrundstücke. Zudem wird das Landschaftsbild nachhaltig zum Nachteil verändert.
Das DLR Mosel versucht, dieses nach Kräften zu unterstützen – für die Thematik wird extra ein neuer Mitarbeiter eingestellt. Durch das angebotene Flächenmanagement ist ein schnelles, unbürokratisches Handeln möglich.
Voraussetzung dafür ist allerdings die dringend erforderliche Unterstützung der Winzer. Da der Flächenrückgang durch die momentane Situation schneller voranschreitet als gedacht, müssen die verbleibenden Ertragsrebflächen und ihre Bewirtschafter größtmögliche Anerkennung erfahren. Dabei könnte die Flächenbörse eine tragende Rolle einnehmen. Durch sie würde es möglich, zum Beispiel durch freiwilligen Landtausch unkompliziert und effektiv zu handeln und so ein besseres Flächenmanagement zu betreiben. Ziel der Initiative ist es, einen Flickenteppich in der Kulturlandschaft möglichst zu vermeiden und qualitativ gute Weinberge, langfristig in der Bewirtschaftung zu halten oder brachliegende Flächen erneut in die Produktion zu nehmen, sowie das besonders für den Tourismus wichtige Bild der Moselregion mit ihren Steilhängen zu schützen. ser