Schwierige Zeiten

BADEN

Beim Badischen Weinbautag in Offenburg zeigte sich der Weinbaupräsident Kilian Schneider, der zuletzt gesundheitlich angeschlagen war, ganz als leidenschaftlicher Kämpfer. Die Winzer freuten sich aufrichtig, dass es ihrem Präsidenten wieder besser geht und er gewillt ist, sein Amt weiter auszufüllen. Schneider dankte dem Stuttgarter Ministerium für die Zuschüsse zum Steillagenweinbau und Zahlungen für erlittene Frostschäden. „Ein heikles Thema ist die Verwendung von Glyphosat“, so Schneider. Minister Hauk habe darum gebeten, die Initiative des Ministeriums zu unterstützen und wo es möglich ist, auf Pflanzenschutz zu verzichten. Schneider nannte die Pheromonverwirrung als Beispiel für innovativen Weinbau. Ebenso die ganzflächige Begrünung und das Monitoring zur Kirschessigfliege. „Prävention soll auch künftig der Versicherung vorgezogen werden“, so Präsident Schneider. Nach der Hagelabwehr Ortenau, die schon zwei Flieger im Einsatz habe, werde sich nun auch der Kaiserstuhl und der Tuniberg einen Hagelflieger zulegen.
Neue Herausforderungen
Die Winzer stünden vor schwierigen Zeiten, sagte Staatssekretärin Friedlinde Gurr-Hirsch. Der Weinbau werde in Zeiten des Klimawandels riskanter, neben der Kirschessigfliege machten Zikaden den Winzern zu schaffen. Auch Esca habe stark zugenommen. Zu allem Überfluss gehe der Weinkonsum zurück, im „Ländle“ werden deutlich mehr ausländische Weine (56 Prozent) getrunken als deutsche. Eine Herausforderung ist das neue Weinbezeichnungsrecht: „Kabinett und Co. waren gestern. Heute soll die geschützte Herkunft zum Qualitätsversprechen werden", so Christian Schwörer vom Deutschen Weinbauverband. Je konkreter die Herkunft auf dem Etikett genannt wird, desto größer muss die zugesagte Qualität sein. red