Mit dem Fendt e107 V Vario führt Fendt einen batterie-elektrischen Schmalspurtraktor ein, der besonders für Wein- und Obstbau konzipiert wurde (s. auch DWM 13/2025, S. 38.).
Effiziente Energienutzung
Der elektrisch betriebene Traktor arbeitet leiser als Maschinen mit konventionellem Dieselmotor. Entsprechend des nachhaltigen Entwicklungsansatzes verfügt der Fendt e107 V Vario über zahlreiche Funktionen und Technologien, die die vorhandene Energie möglichst effizient nutzen. So ist der Traktor laut Fendt mit einer Start-Stopp-Funktion ausgestattet. Diese verringert den Energieverbrauch. Durch Rekuperation wird zudem noch Energie zurückgewonnen. Ein Fußtaster kann die Rekuperation zusätzlich erhöhen. Darüber hinaus stehen die Betriebsmodi Eco, Dynamic und Dynamic+ zur Auswahl, um die Energienutzung entsprechend des Arbeitseinsatzes anzupassen.
Der Fahrmodus Eco bietet sich besonders für Einsätze mit einem niedrigen Leistungsbedarf wie Streuen im Winterdienst an, während Dynamic für leistungsintensivere Einsätze wie Pflanzenschutz mit der Gebläsespritze genutzt werden kann. Für eine kurze Zeit setzt der Modus Dynamic+ zusätzlich Energie frei. Dieser Modus ermöglicht bei leistungsintensiven Einsätzen zeitlich begrenzt zusätzliche Leistung, um beispielweise Steigungen zu überwinden.
Kompatibel mit allen gängigen Anbaugeräten
Bei der Entwicklung des Traktors lag der Fokus auf Nachhaltigkeit plus Praxistauglichkeit. Deshalb können die Winzer mit dieser Zugmaschine ihre vorhandenen Anbaugeräte weiter nutzen: Es stehen nach Angaben von Fendt drei vollwertige Anbauräume und bis zu sechs unabhängige Hydraulikventile in der Mitte, sowie vier Hydraulikventile im Heck zur Verfügung. Optional zur Auswahl für die Hydraulikanschlüsse stehen flachdichtende Kupplungen, die jegliche Leckagen und damit Ölverschmutzungen verhindern. Zusätzlich ist der Einsatz von Bio-Hydrauliköl möglich. Wie gewohnt können Anbaugeräte auch über die Front- oder Heckzapfwelle angetrieben werden. Damit werden Anbauräume im Heck, im Zwischenachsbereich und in der Front bestmöglich ausgenutzt. Zusätzlich verfügt die Maschine laut Fendt über eine entlastende Regelung für den Heckkraftheber. So wird das Anbaugerät etwa beim Mulchen sauber über den Boden geführt. Diese steigert die Traktion und optimiert laut Fendt das Arbeitsergebnis. Die ISOBUS-Funktionen entsprechen nach Angaben von Fendt der Norm ISO11783. Sie ermöglichen die Bedienung kompatibler Anbaugeräte über das Fendt-Terminal und die FendtONE-Bedienelemente.
Viel Raum in der Kabine
Die Fendt-Komfortkabine verbindet laut Fendt hohe Arbeitssicherheit mit bester Übersicht und Ergonomie. Die Vierpfosten-Kabine biete viel Kopffreiheit und die große Tür erleichtert den Einstieg. Das Auspuffrohr entfällt beim E-Traktor – eine noch bessere Rundumsicht. Die Kabine kann laut Fendt dank Thermomanagement vorgeheizt werden. Eine beheizbare Bodenmatte und eine Sitzheizung steigern den Arbeitskomfort bei niedrigen Temperaturen, während beheizbare Front- und Heckscheiben auch bei Schnee und Frost optimale Sicht ermöglichen. Für den Sommer verfügt der Traktor standardmäßig über eine Klimaautomatik.
In ihrer Grundeinstellung erfüllt die Kabine nach Angaben von Fendt alle Normen einer Kabine mit Schutzkategorie 2. Bei Bedarf kann das Filtersystem jedoch auch auf Schutzkategorie 4 nach der EU Norm EN15695 mit Schutz vor Staub, flüssigen Pflanzenschutzmitteln und deren Dämpfen umgestellt werden. Die Kabinenluftfilterung für die Schutzkategorie 4 ist optional ab Werk erhältlich. So erfüllt der Fendt e107 V Vario nach Herstellerangaben alle Anforderungen im Pflanzenschutzeinsatz.
Mitwachsende Systemarchitektur FendtONE
Der elektrische Traktor erfordert eine mitwachsende Systemarchitektur, um Systeme, Sensorik- und Softwarelösungen stetig auf einem aktuellen Stand zu halten, wie Fendt mitteilt. FendtONE on- und offboard vereinen nach Angaben von Fendt sowohl Smart Farming- und Farm Managementlösungen für den Weinberg- und den Büroeinsatz. In FendtONE onboard gehören laut Fendt der Multifunktions-Joystick und ein digitales Dashboard sowie ein Zwölfzoll-Terminal im Dachhimmel zur Serienausstattung. Optional ergänzt der 3L-Joystick in FendtONE onboard die Ausstattung. Smarte Funktionen wie das Spurführungssystem Fendt Guide, die automatische Teilbreitenschaltung Fendt Section Control (SC) oder auch der Einsatz von Fendt Variable Rate Control (VRC) werden laut Fendt bedarfsgerecht auf den individuell belegbaren Kacheln im Terminal angezeigt.
Erstmalig sind laut Fendt alle Maschinen einer Baureihe mit dem Fendt-Telemetriesystem verbunden. Die Infos aus dem zentralen Telemetriesystem werden in FendtONE offboard angezeigt. So können Kundinnen und Kunden Maschinendaten wie die Maschinenposition und umfangreiche CAN-Bus Daten wie die Maschinenauslastung, Geschwindigkeit, Arbeitszeit der Maschine oder den nächsten Servicetermin auslesen. In FendtONE offboard sehen Nutzerinnen und Nutzer nach Angaben von Fendt zusätzlich spezifische Werte für den E-Traktor, wie den aktuellen Ladestand der Batterie und die Ladeleistung. Diese Daten werden dann in der dazugehörigen Browseranwendung angezeigt. So hat die Betriebsleitung die Maschinen immer im Blick und kann bei Bedarf Aufträge entsprechend zum Ladezustand und nötigen Ladezeiten planen.