Schweiz: Über Grenzen hinweg

Foto: Thomas Güntert
Über 230 Winzer der Deutschschweiz luden am 1. Mai zu ihren „Offenen Weinkellern“ ein. Mit der erstmaligen Teilnahme von fünf renommierten Betrieben der Gastregion Bodensee wurde das Schweizer Wein-Event zur grenzübergreifenden Veranstaltung. Mit dabei waren das Weingut Markgraf von Baden oder das älteste Weingut am deutschen Bodenseeufer, das Staatsweingut Meersburg. Im Vorfeld der Veranstaltung standen einige Schweizer Winzer der deutschen Gastregion allerdings skeptisch gegenüber. Durch die geringeren Produktionskosten sind die deutschen Weine im mittleren Preissegment rund ein Drittel billiger als die Schweizer Weine. Im oberen Preissegment nehmen sie sich hingegen nicht viel und im unteren Preissegment gibt es keine Schweizer Weine, weil sie dort einfach nicht konkurrenzfähig sind.
Gemeinsam mehr erreichen
Bei den offenen Weinkellern erkannten die Schweizer Winzer jedoch, dass sie von der deutschen Beteiligung profitierten. „Wenn deutsche Winzer dabei sind, kommen auch deutsche Besucher und wir müssen den Vergleich mit den deutschen Weinbauern keineswegs scheuen“, sagte der Winzer Jaki Spörndli aus Löhningen im Kanton Schaffhausen. Das junge Publikum suchte das Globale, das anspruchsvolle Weinpublikum hingegen eher das Gesicht und die Geschichte des Weines. „Das findet man aber nicht im Supermarktregal“, betont Heidi Steiner Richli, die in Osterfingen (SH) das Weingut Lindenhof führt. Sie weiß, dass man in manchen Dingen besser sein muss, wenn man in einem abgelegenen Weindörfchen erfolgreich sein will.