Wachstum bei GWF

Foto: Jan Bertram
Die Winzergemeinschaft Franken (GWF) hat das Geschäftsjahr 2015 mit einem Bruttoumsatz von 40,459 Mio. Euro abgeschlossen. Zum Vorjahr bedeutet dies ein Wachstum von mehr als 7,22 %. Die Absatzmenge wuchs um 6,57 % auf 11,547 Mio. l. Der Durchschnittspreis pro l erhöhte sich auf 3,50 Euro. Der geschäftsführende Vorstand Paul E. Ritter stellte bei der Pressekonferenz mit seinen Vorstandskollegen Andreas Oehm (Vorsitzender) und Andreas Schneider (stellvertretender Vorsitzender) die Bilanz und Pläne der größten fränkischen Winzergenossenschaft vor. Mengenmäßig hat die GWF rund 11,2 Mio. l abgefüllt.
Ernte unterhalb der Vermarktungsmöglichkeiten
Die Erntemenge, die zu 40 % als Qualitäts- und zu 60 % als Prädikatsweine eingestuft wurden, blieb dabei unterhalb der Vermarktungsmöglichkeiten. Paul E. Ritter zeigte auf, wo er Verbesserungen erreichen möchte: Die Erhöhung der Traubengelder steht an erster Stelle. Die GWF hatte im vergangenen Jahr etwas mehr als 10 000 Euro/ha ausgezahlt, 2015 ist die Auszahlung knapp unter die 10 000er-Grenze gerutscht (rund 9 975 Euro/ha). An zweiter Stelle steht der Erhalt der Rebflächen. Die GWF, die derzeit 2 261 Mitglieder hat, verliert seit Jahren nicht nur an Mitgliedern, sondern auch an Rebfläche. In diesem Jahr rutschte die GWF auf 1 296 ha ab. Dabei spielen nach Ansicht des Vorstands komplexe Zusammenhänge inklusive des Wandels der Arbeitswelt für Nebenerwerbswinzer und fehlende Perspektiven eine Rolle.

Nettoerlöse verbessern
Verbesserungen der Nettoerlöse in allen sieben Absatzkanälen stehen ebenfalls recht hoch auf Ritters Liste. Die GWF erlöste 2015 etwa 57 % aller Umsätze im LEH, 15 % im Discount und 10 % bei der Direktvermarktung. Ritter zeigte aber auf, dass die GWF einige wichtige Teilschritte zu mehr Wertschöpfung geschafft hat. In einem extrem preisaggressiven Marktumfeld ist es gelungen, bei wichtigen Kunden wie Metro, Rewe, BayWa, Kaufland, Fränky GAM, Globus, Edeka und Tegut Preiserhöhungen oder zumindest eine Nullrunde bei gleichzeitiger Reduzierung der Aktionsrabatte herauszuhandeln. Mit der Lancierung der neuen Premiumweinlinien, die in der neuen „Bocksbeutel PS“-Form ab September von entsprechenden Aktionen begleitet im Handel auftauchen sollen, verspricht sich Ritter einen glaubwürdigen Eintritt in das auch von VDP-Betrieben besetzte Terrain. Für die auf der ProWein vorgestellte neue Markenlinie „Die großen 7“ habe es reges Interesse gegeben. „Wer listen konnte, hat auch gelistet“, kommentierte Ritter.
red