Die Vorschläge der Agrarministerkonferenz bedeuten laut Deutschem Weinbauverband keine Verbesserung für den Weinbau. Die Umweltleistungen der Winzer werden nicht ausreichend honoriert. Für Blühstreifen wären höhere Prämien notwendig.
Unzufrieden mit den für 2024 vorgesehenen Änderungen bei den Öko-Regelungen zeigt sich der Deutsche Weinbauverband (DWV). Die Ende Juli von der Agrarministerkonferenz (AMK) beschlossenen Anpassungen bedeuteten keine Verbesserung für den Weinbau, monierte DWV-Präsident Klaus Schneider. Mit dem vorliegenden Vorschlag der Minister zur Erhöhung würden Umweltleistungen unserer Winzer weiterhin nicht ausreichend honoriert. Daher müsse die Attraktivität von Blühstreifen durch eine erhebliche Prämienerhöhung gesteigert werden.
Dem Weinbauverband zufolge sollte durch eine neue Öko-Regelung die Förderung von einjährigen Blühflächen mit kompletten Pflanzenschutzmittelverzicht eingeführt werden. Da der komplette Verzicht auf Pflanzenschutzmittel im Rahmen einer nachhaltigen Bewirtschaftung nicht möglich sei, sollten Brachephasen zwischen Rodung und Wiederbepflanzung für die Umsetzung der neuen Öko-Regelungen genutzt werden, schlug DWV-Generalsekretär Christian Schwörer vor. Schwörer bekräftigte die Notwendigkeit, die Attraktivität von Blühstreifen durch eine erhebliche Prämienerhöhung zu steigern. Die Förderhöhe müsse dabei zumindest die Kosten für die Pacht und die Begrünungseinsaat ausgleichen.
„Die Blühfläche macht fachlich Sinn und nutzt die neue Möglichkeit der verlängerten Pflanzgenehmigung auf sechs Jahre“, so Schwörer. Seiner Ansicht nach würden damit Weinrecht, Bodengesundheit und Biodiversität „tatsächlich mal Hand in Hand gehen“. Der DWV fordert, dass seine Vorschläge beim Änderungsantrag für den Strategieplan 2024 noch geprüft werden. In Bonn würde man es begrüßen, wenn die Änderungswünsche noch auf der Zielgeraden der laufenden Überarbeitung, spätestens aber bei der nächsten Überarbeitung Berücksichtigung fänden.
Voraussetzung ist die Wirtschaftlichkeit
DWV-Präsident Schneider bekräftigte die Bereitschaft des Berufsstandes, einen Beitrag für die Gesellschaft zu leisten. Voraussetzung dafür sei jedoch, dass man die Betriebe wirtschaftlich führen könne. „Nichts anderes ist die ehrliche Kalkulation der tatsächlichen Kosten“, betonte Schneider. Jetzt müsse die Politik zeigen, ob sie eine attraktive Regelung gestalten will oder ob es für Dauerkulturen bei bloßen Lippenbekenntnissen bleibt. age