Angesichts weiterer zu erwartender klimatischer Veränderungen hat die französische Weinbranche ein Strategiepapier vorgelegt, das mögliche Anpassungen im Weinbau beschreibt. Das Papier wurde seit 2017 vom Institut für Ursprungsbezeichnung (INAO), der Agrarbehörde FranceAgriMer, dem Institut für Agrarforschung (INRA) und dem französischen Institut für Rebe und Wein (IFV) erarbeitet und nun an Landwirtschaftsminister Julien Denormandie übergeben. Erläutert werden rund 40 Maßnahmen zur Ausrichtung der Weinbranche auf die neuen Klimaanforderungen. Diese stützen sich auf sieben Säulen und zwar die Verbesserung der Kenntnisse über die Weinbaugebiete, Einwirkungsmöglichkeiten auf die Produktionsbedingungen, Förderung geeigneter Rebpflanzen, Beeinflussung oenologischer Verfahren, Stärkung von Forschung, Entwicklung, Transfer und Ausbildung sowie der Beitrag der Weinbranche zur Abschwächung des Klimawandels.
Minister Denormandie lobte das Verantwortungsbewusstsein des Weinsektors und das Bemühen, angesichts der klimatischen Herausforderungen alle Akteure einzubeziehen. Der Ressortchef zeigte sich einig mit den Branchenvertretern, dass alle verfügbaren Instrumente aus der Forschung für die Umsetzung der Strategie mobilisiert werden müssten, ebenso alle Regulierungs- und Finanzinstrumente.
Wert, Besonderheit und Vielfalt erhalten
Das Ziel der Weinbranche ist, durch Innovationen den Wert, die Besonderheit und Vielfalt der Weinregionen, der geschützten Ursprungsbezeichnung (g.U.) und geschützten geografischen Angabe (g.g.A.) zu erhalten.
Dieses Jahr rechnet der statistische Dienst des Pariser Landwirtschaftsministeriums (Agreste) mit einer kleineren Weinmenge als im Vorjahr, wegen der Fröste im April. Anfang August bezifferten die Statistiker die französische Weinmenge auf 32,6 bis 35,6 Mio. hl Wein, das wären 24 bis 30 % weniger als 2020. Im vergangenen Jahr hatte sich die Weinerzeugung laut Agreste auf 46,9 Mio. hl belaufen. age