Die Winzer in Deutschland haben in diesem Jahr eine überdurchschnittliche Weinmosternte eingebracht. Wie aus der letzten Schätzung des Statistischen Bundesamtes hervorgeht, ist mit 9,25 Mio. Hektolitern zu rechnen, 197.100 Hektoliter oder 2,2 % mehr als im Vorjahr und 5,2 % mehr als das Zehnjahresmittel von 2013 bis 2022.
Die aktuelle Schätzung der Statistiker fällt um 627.000 Hektoliter geringer aus als die erste im August, als noch mit einer Ernte von 9,88 Mio. Hektolitern gerechnet wurde. Der Grund hierfür war die Witterung im September. Hohe Temperaturen hätten zu starker Verdunstung des Wassers aus den Beeren geführt. Zudem seien Rebflächen, besonders in Rheinhessen, durch schweren Hagelschlag geschädigt worden.
Deutsche Rebfläche auf 100.800 ha vergrößert
Die in Deutschland im Ertrag stehende Rebfläche wurde von den Winzern in diesem Jahr um rund 200 auf 100.800 Hektar vergrößert. Der Durchschnittsertrag je Hektar ist laut den vorläufigen Daten von 89,7 Hektolitern im Vorjahr auf 91,8 Hektoliter gestiegen. Dies ist allein auf den Weißmost mit einer Steigerung von 87,9 hl/ha auf 92,2 hl/ha zurückzuführen. Bei Rotmost ging der durchschnittliche Hektarertrag von 93,8 Hektoliter auf 90,5 Hektoliter zurück, und auch das Erntevolumen fiel mit 2,92 Mio. Hektoliter um 3,5 % geringer als 2022 aus. Beim weißen Weinmost legte es hingegen um 5,0 % auf 6,33 Mio. Hektolitern zu.
Höchste Hektarerträge in der Pfalz
Die mit Abstand wichtigste Rebsorte bleibt im Jahr 2023 weiterhin der weiße Riesling, dessen Ertrag mit fast 2,18 Mio. Hektolitern 16,0 % über dem Vorjahresniveau liegt. Dahinter folgt Müller-Thurgau, bei dem das Mostaufkommen mit rund 1,09 Mio. Hektolitern das Vorjahresergebnis um 5,5 % verfehlte. Bei der wichtigsten Rebsorte für Rotwein, dem Blauen Spätburgunder, liegt die Mosternte mit 0,96 Mio. Hektolitern in etwa auf dem Niveau von 2022.
Die bundesweit größten Weinanbaugebiete bleiben Rheinhessen und die Pfalz. Während in Rheinhessen die Weinmostmenge mit 2,51 Mio. Hektolitern auf dem Vorjahresniveau stagnierte, legte sie in der Pfalz um gut 100 Mio. Hektoliter auf 2,40 Mio. Hektoliter zu. Dort sind auch deutschlandweit die höchsten Hektarerträge mit mehr als 100 Hektoliter sowohl bei Weiß- als auch bei Rotmost zu verzeichnen. age