Wissing war erstmals auf der Wintertagung

NAHE

Foto: Norbert Krupp
Erstmals besuchte der rheinland-pfälzische Weinbauminister Dr. Volker Wissing (FDP)die gemeinsame Tagung des Kreisbauern- und Winzerverbandes an Nahe und Glan sowie des Weinbauverbandes Nahe. „Die Bauernfamilien, müssen nach meiner Überzeugung in den nächsten Jahren stärker von der positiven Wirtschaftsentwicklung profitieren.“ Neben der Beachtung der vielen Verbraucherfragen dürfe dies nicht aus dem Fokus der Landwirtschaftspolitik geraten. Vom Strukturwandel in der Landwirtschaft sei Rheinland-Pfalz mit seinen sehr kleinen Betrieben stark betroffen. „Wir wollen den Betrieben im Land helfen, indem wir die Investitionsförderung fortsetzen. Gleichzeitig werden wir auf dem Gebiet der Digitalisierung neue Schwerpunkte setzen. Wir wollen ideale Rahmenbedingungen schaffen, um dazu beizutragen, die strukturellen Veränderungen meistern zu können“, kündigte Wissing an. Der Megatrend „Ökologisierung“, der gerade über die deutsche Wirtschaft hinwegrolle, berge viele Probleme. Die Kunden gäben die Produktionsbedingungen über die Politik vor, aber verfügten nicht über genug Kenntnisse zur Situation in den Betrieben. „Deshalb werden teilweise Vorgaben gemacht, die an der Realität vorbeigehen, so Wissing. Die Landwirtschaft werde auch in Zukunft nicht auf moderne Pflanzenschutzmittel verzichten können, um auf die Herausforderungen des Klimawandels wie neue Krankheiten und Schädlinge reagieren zu können. Man müsse den Verbrauchern erklären: „Unsere Landwirtschaft ist heute in der Lage, aufgrund moderner Technologien und Pflanzenschutzmittel gesunde Lebensmittel zu erzeugen. Wir können die Interessen von Natur und Umweltschutz stärker berücksichtigen, auch weil wir über moderne Pflanzenschutzmittel verfügen.“
Eine bessere Vernetzung ist unabdingbar
Zur Zukunftssicherung der Bauern und Winzer forderte Benjamin Purpus, Landesvorsitzender der Landjugend Rheinland-Nassau, eine flächendeckende Versorgung mit schnellem Internet und Mobilfunk. Sonst lasse sich die Digitalisierung 4.0 in den Betrieben nur unzuverlässig umsetzen. Als Präsident des Weinbauverbandes Nahe stellte Dr. Thoms Höfer fest: „Wir sind mit dem Jahrgang 2018 sehr zufrieden, wir haben 40 % mehr geerntet.“ Dem DLR und der LWK dankte Höfer für die vorbildliche Beratung. „Wir müssen uns Gedanken machen, wie das Weinland Nahe seine Wirtschaftlichkeit verbessern kann.“ Weitere Fortschritte bei der Digitalisierung könnten zur Entlastung bei der Bewältigung von Vorgaben und Bürokratie beitragen: „Entscheidend wird sein, dass die Maßnahmen und Systeme richtig zusammengeführt und für uns ökonomisch nutzbar werden.“ Die Regionalität sei wichtig, deshalb werde die Schutzgemeinschaft Nahe Kriterien erarbeiten, um überregional erfolgreich zu sein. Höfer ist zuversichtlich, dass mit den an der Nahe auf dem freien Markt noch verfügbaren Weinen von 1 700 ha zwei oder drei Markenweine etabliert werden können, die Erlös bringen. Der Aufwand für Landespflege und Naturschutz müsse durch die Gesellschaft finanziert werden, die Landwirte und Winzer könnten dafür nicht auch noch aufkommen. Höfer forderte einen Naturschutzbeitrag. „Für unsere landschaftspflegerischen Leistungen muss gesellschaftspolitisch mehr Anerkennung gezeigt werden“, so Höfer. Grußworte überbrachten Landrätin Bettina Dickes, die eine eigene Stiftung für Naturschutz ins Leben gerufen hat, sowie Michael Horper, der Präsident des Bauern- und Winzerverbandes Rheinland-Nassau, und Naheweinkönigin Angelina Vogt. In seinem Schlusswort fasste Hans Willi Knodel, stellvertretender Vorsitzender und Vizepräsident der gastgebenden Verbände, die wichtigsten Informationen und Aussagen des Tages zusammen. Norbert Krupp