Zum 68. Mal fand die vom Regierungspräsidium Stuttgart und der LVWO Weinsberg gemeinsam veranstaltete Württembergische Weinbautagung statt. Dr. Kurt Mezger, Abteilungsleiter im Regierungspräsidium Stuttgart, begrüßte rund 950 Teilnehmer zu den erstmals virtuellen Vorträgen.
Lockdown und Einschränkungen in der Gastronomie haben massive Absatzrückgänge zur Folge. „Beratung, Forschung und Förderprogramme stärken die Branche“, so Weinbauminister Peter Hauk. Es seien im Jahr 2020 insgesamt fast elf Millionen Euro an EU-Fördermitteln aus dem nationalen Stützungsprogramm der Gemeinsamen Marktorganisation Wein ausbezahlt worden. Der Handarbeitsweinbau werde seit 2018 mit 3.000 Euro pro Hektar gefördert. Hierfür wurden 2020 mehr als eine Million Euro ausbezahlt. Neben der Pheromonförderung von über 1,8 Millionen Euro wurde mit einem Pilotprojekt 7.000 Hektar Rebfläche versichert. Zudem beschäftigten Biodiversität, Düngeverordnung, Weingesetz sowie Absatzrückgang die Winzer.
Christina Haessler, Ministerium für Ländlichen Raum und Verbraucherschutz, erläuterte Gesetzesänderungen zum Thema „Biodiversität im Weinbau“. Markus Ullrich, LTZ Augustenberg, erklärte wie die Pflanzenschutzmittelreduktionsstrategie umgesetzt wird. Verwaltung und Praxis bauen ein Kooperationsnetzwerk auf, um Maßnahmen zur Reduktion von Pflanzenschutzmitteln zu erproben. Praxisbeispiele nannte Michael Baumann, Beratungsdienst Öko-Weinbau.
Michael Glaser, ebenfalls Ministerium, stellte Möglichkeiten zur Abdriftreduktion und Mitteleinsparung vor. Gottfried Bleyer, Weinbauinstitut Freiburg, berichtete von Prognosemodellen und zeigte anhand des Modells „VitiMonitoring“ auf, welche Möglichkeiten zur digitalen Früherkennung von Krankheiten und Schädlingen bereits existieren. Dr. Jürgen Sturm, Leiter Rebenzüchtung an der LVWO, zeigte auf, was pilzwiderstandsfähige Sorten leisten können. Karl Bleyer, LVWO, gab Rebschutzempfehlungen für die bevorstehende Saison. red