Mehr Planungssicherheit für die Winzer

Reform des Weingesetzes

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Das neue Weinrecht soll mehr Planungssicherheit, bessere Absatzchancen für Winzer und mehr Klarheit für den Verbraucher beim Einkauf bringen. Der Bundestag hat am 26. November einer Änderung des Weingesetzes zugestimmt. Der Vorschlag war vom Bundesministerium vorgelegt und vom Landwirtschaftsausschuss angepasst worden.
Auf dem Weg zu stärkerer Herkunftsprofilierung
Der Deutsche Weinbauverband e.V. (DWV) begrüßt den weiteren Schritt auf dem Weg zur Weinrechtsreform hin zu einer stärkeren Herkunftsprofilierung und lobt die konstruktive Zusammenarbeit der Fraktionen im Parlamentarischen Weinforum.
„Es wurde über Maßnahmen wie Marktstabilisierung und Absatzförderung entschieden, die das neue Herkunftskonzept flankieren sollen. Trotzdem hat diese Debatte im Bundestag gezeigt, dass allen Seiten klar ist, wie wichtig diese Reform des Bezeichnungsrechts ist“, so DWV-Präsident Klaus Schneider.
Der Deutsche Weinbauverband begrüßt, dass vor dem Hintergrund eines drohenden Überangebots an Wein im Verhältnis zu den Marktaussichten die Ausweitung der Rebpflanzungen auch für die Jahre 2021 bis 2023 weiterhin begrenzt werden soll.
Hinsichtlich der Gelder aus dem nationalen Stützungsprogramm hatte sich der Weinbauverband für eine Flexibilisierung der Verwendung der Mittel zwischen Bund und Ländern ausgesprochen. Schneider hatte in diesem Zusammenhang eine Stärkung der Länder beziehungsweise der Regionen gefordert. Im Ergebnis sei es vor allem wichtig, dass verhindert werde, dass Gelder in Brüssel nicht abgerufen werden.
DWV-Generalsekretär Christian Schwörer betont, dass es vor allem um Planungssicherheit für die Winzer ginge. Er fordert, dass bei den Verhandlungen zur Weinverordnung möglichst schnell Kompromisse gefunden werden. Diese sei mit den Regelungen zur Herkunftsprofilierung vom deutschen Wein bis hin zum Lagenwein das Kernstück der Reform.
„Wir sprechen uns für ein vierstufiges System in der geschützten Ursprungsbezeichnung mit einigen bundeseinheitlichen Qualitätskriterien für die Kategorien Orts- und Lagenwein aus. Ziel ist eine stärkere Herkunftsprofilierung durch weitere Kriterien der Schutzgemeinschaften.“
Das neue Weingesetz und die Weinverordnung sollen helfen, international Marktanteile zurückzuholen. Das Bezeichnungsrecht soll – mit klar erkennbarer Herkunft auf dem Etikett – für den Verbraucher verständlicher werden. Die stärkere Herkunftsprofilierung solle dazu führen, dass die deutschen Winzer ihren Absatz wieder steigern und bessere Erlöse erzielen könnten.
Weingesetzes im Bundesrat vor Weihnachten
DWV-Präsident Schneider ermutigt das Parlament auch die zwischen Bundesministerium und den Ländern aktuell verhandelte Reform der Weinverordnung konstruktiv zu begleiten, damit diese im Februar abgeschlossen werden könne. Nächster Schritt ist zunächst die Annahme des Weingesetzes im Bundesrat, die für Mitte Dezember geplant ist. dwv