24. Weinmarketingtag

RHEINLAND-PFALZ

Foto: Isabelle Willersinn
Am 21. November fand zum 24. Mal der Weinmarketingtag Rheinland-Pfalz in Oppenheim statt. „Erfolgsfaktor Mensch – die Winzerpersönlichkeit im Fokus des Marketings“, so lautete das Thema, mit dem sich in diesem Jahr die Referenten beschäftigten. Zur Begrüßung zeigte Michael Lipps, Leiter des DLR RNH auf, dass sich aufgrund der heute flächendeckend guten Weinqualitäten die Spreu vom Weizen im Weinmarketing trennt. „Sie arbeiten mit der Natur, Sie arbeiten mit der Technik und Sie arbeiten mit sich selbst. Dies sind die drei wichtigsten Dinge, die Sie vermarkten“, führte Staatssekretär Andy Becht weiter in das Thema ein. „Der Mensch hinter dem Produkt wird zum entscheidenden Erfolgsfaktor und rückt damit immer mehr in den Fokus der Vermarktung", bestätigte Bernd Wechsler, vom Kompetenzzentrum Weinmarkt und Weinmarketing RLP. Für eine klare Positionierung sei es wichtig seine Stärken und Qualitäten zu erkennen.
Erfolg durch die eigene Persönlichkeit
Aber wie steht es nun um die Persönlichkeit des Winzers? Michael Berger (das team) macht deutlich, dass sich 80 Prozent der deutschen Weinerzeuger mit den fünf Werten Natur, Qualität und Tradition, Authentizität und Nachhaltigkeit beschreiben und vermarkten möchten. Das in diesem kleinen Spektrum Differenzierung keinen Platz hat, wird dem Publikum damit schnell deutlich. „Zeigen Sie Persönlichkeit und Emotionen, denn erfolgreiche Kampagnen stellen immer die Menschen in den Mittelpunkt“, legt Berger seinem Publikum nahe. Er zeigt auf, dass sich Erfolg immer von innen nach außen entwickelt. Beispielsweise erfolgen 80 Prozent aller Abschlüsse zwischen dem fünften und zwölften Kontakt, aber 48 Prozent aller Verkäufer stellen ihre Aktivität bereits nach dem ersten Kontakt ein. Mit der Geschichte seines Bruders Ernst Loosen machte Thomas Loosen (Gebrüder Loosen GmbH) deutlich, dass jeder seinen eigenen Weg finden muss, um seine Weine zu vermarkten. Dabei ist die Persönlichkeit enorm wichtig, Hartnäckigkeit eine wichtige Tugend und auch die Zeit, die man dafür aufbringt spielt eine zentrale Rolle.
Es geht um „Story having“
Es geht nicht um „Story telling“, sondern um „Story having“, dies wurde bereits zu Beginn der Veranstaltung deutlich. Die Geschichte sollte treffend, nachvollziehbar, emotional und einzigartig sein. „Bekennen Sie sich zu der Marke, die Sie sein wollen, entscheiden Sie sich für Ihren nachhaltigen Weg“, so Gerhard Fischbach (4livingbrands) als letzter Redner des Nachmittags. Spannende und kontroverse Beispiele für Winzer, die ihre Story haben und diese – bewusst oder auch unbewusst – erzählen, zeigten Theresa Breuer (Weingut Georg Breuer) und Christoph Hammel (Weingut Hammel) in der anschließenden Diskussion auf. Dass solche Geschichten in der Gastronomie wichtig sind, machte Christina Fischer (Genuss Werkstatt) deutlich. iw