BASF Weinbautage in Forst an der Weinstraße: Vielseitiges Fachprogramm

Foto: Lisa Rettig
Am 07. und 08. August 2014 fanden die Weinbautage der BASF in der Pfalz statt. In Forst an der Weinstraße konnten sich interessierte Fachbesucher über Neuheiten beim Pflanzenschutz und die aktuellen Strategien zur Gesunderhaltung der Reben informieren.


Das Versuchswesen
Trotz der schwierigen Witterung im Jahr 2014, zeigten sich die Versuchsanlagen zur Oidium- und Peronospora-Bekämpfung in gutem und aussagekräftigem Zustand. Die BASF legt bei ihren Versuchsanlagen sehr viel Wert auf eine optimale Pflege und eine enge Zusammenarbeit mit den örtlichen Winzern. Bei Führungen durch die einzelnen Versuchsweinberge konnten sich die Winzer direkt einen Eindruck über die Spritzerfolge verschaffen und sahen die verschiedenen Spritzfolgen im Vergleich. Hier kam es immer wieder zu fachlichen Diskussionen und das Interesse der Winzer war enorm.
Die Führungen starteten mit einer Situationsbeschreibung des Jahres 2014. Anhand der Klimadaten wurden die Schwierigkeiten der Versuchsdurchführungen und der Pilzdruck dieses Jahres aufgezeigt. Anschließend ging es in die Versuchsweinberge. In den Oidium-Versuchsreihen fielen vor allem die Spritzfolgen mit Collis und dem neuen Mittel Sercadis ins Auge. Collis stellt sich laut den Winzern gerade an Standorten mit Strobilurin-Resistenzen als sehr wirkungsvoll heraus. Sercadis befindet sich zurzeit noch in der Zulassung, soll jedoch zur Saison 2016 auf den Markt kommen. Interessant ist hierbei, dass das Mittel nur eine Wirkstoffgruppe belastet und nicht gleich mehrere.
In den Peronospora-Versuchsanlagen wurde die Problematik des diesjährigen Versuchswesens der BASF deutlich. Trotz der Möglichkeit der Überkopfberegnung mit bis zu 25 mm/ Tag, reichte die Tropfenmenge nicht aus, um eine Bodeninfektion zu provozieren. Aufgrund des bis Juli nur sehr geringen Niederschlags zeigten sich die Anlagen nicht so deutlich und intensiv befallen wie die Oidium-Versuche.


Große Verunsicherung
Eine große Verunsicherung seitens der Winzer zeigte sich in Bezug auf die neu aufgetauchte Kirschessigfliege. Die Angst vor Schäden in den eigenen Weinbergen ist sehr groß und somit wurde dieses Thema häufig aufgebracht. Wie sich dieser Schaderreger auf den Weinbau auswirkt, und welche Bekämpfungsmöglichkeiten es gibt, bleibt noch abzuwarten.
Neben den Führungen durch die Weinberge gab es noch weitere Stationen auf den Weinbautagen. Das DLR Neustadt zeigte anschaulich die Schadsymptome neuer Schädlinge und stand den Winzern Rede und Antwort. Außerdem gab es eine Technikausstellung. Alles in allem war der Weinbautag eine sehr gelungene Veranstaltung.

lr
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