Beratung zur Düngung

HESSEN

„Gute landwirtschaftliche Erträge und ein effektiver Gewässerschutz sind kein Widerspruch“, betonte Hessens Landwirtschafts- und Umweltministerin Priska Hinz zum Start des neuen landesweiten Beratungsangebots zur gewässerschutzorientierten Landwirtschaft. „Ziel der Beratung ist es, die Belastung des Grundwassers und der Gewässer durch Nitrat weiter zu reduzieren. Eine sorgsame und bedarfsgerechte Düngung erreicht dies auch ohne wirtschaftliche Einbußen. Dazu haben wir das bestehende Beratungsprogramm grundsätzlich überarbeitet und für die kommenden drei Jahre mit knapp 16 Mio. Euro finanziell solide ausgestattet“, so die Ministerin. Wie in großen Teilen Deutschlands, sind die Nitratwerte im Grundwasser mancherorts auch in Hessen zu hoch. Nitrat gelangt vor allem durch Stickstoffüberschüsse aus Wirtschaftsdüngern und Mineraldüngern in das Grundwasser. Deswegen wird die Beratung künftig ihre Düngeempfehlungen noch stärker an angebauten Kulturen, den geografischen und klimatischen Standortfaktoren ausrichten und gemeinsam mit den Landwirten und Winzern eine Reduzierung von Stickstoff- und Phosphorüberschüssen erarbeiten.
Verbesserte Beratung
Das neue Beratungskonzept enthält konkrete und für die Praxis einfach umzusetzende Empfehlungen, in die Feldversuche und Erfahrungen der bisherigen Beratungstätigkeit eingeflossen sind. „Flankiert wird die Beratung nun auch durch Elemente der novellierten Düngeverordnung und der Bildung von Wasserschutzgebietskooperationen zwischen Wasserversorgern und Landwirten“, erläuterte Ministerin Priska Hinz weiter. „Außerdem werden wir für Gebiete, in denen das Grundwasser besonders stark belastet ist, weitergehende Anforderungen zum Gewässerschutz verbindlich festgelegen: Zum Beispiel müssen Landwirte dort melden, wie viel Dünger sie ausgebracht haben.“ Zu den besonders betroffenen Gebieten zählen zum Beispiel Orte im Rheingau oder im Hessischen Ried, aufgrund der lokalen Bodenbeschaffenheit und einer vergleichsweise starken landwirtschaftlichen Nutzung. „Sauberes Wasser ist dringend nötig für ein funktionierendes Ökosystem und auch Grundlage für eine nachhaltige Landwirtschaft. Ich bin überzeugt, dass unser Beratungsangebot die Praktiker davon überzeugen wird, im Sinne eines erfolgreichen Grundwasserschutzes zu arbeiten“, sagte Hinz abschließend. hmuklv