Christian Schmidt ist neuer Bundeslandwirtschaftsminister

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Christian Schmidt von der CSU ist neuer Bundeslandwirtschaftsminister. Der bisherige Staatssekretär im Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) folgt auf den im Zuge der Edathy-Affäre zurückgetretenen Hans-Peter Friedrich. Friedrich soll nach Angaben aus dem CSU-Präsidium nun stellvertretender Vorsitzender der Unions-Bundestagsfraktion werden. Die Partei hat bei ihrer Postenvergabe wie üblich auf den Regionalproporz geachtet. Friedrich ist Oberfranke, Schmidt Mittelfranke. Der 1957 in Obernzenn geborene Schmidt ist einer der vier Stellvertreter des Parteivorsitzenden Seehofer. Auch diesen Parteiposten verdankt er dem Proporz: Schmidt repräsentiert in der katholisch dominierten engsten CSU-Spitze die Protestanten.
Schmidt befasste sich im Bundestag bislang vor allem mit der Sicherheits- und Außenpolitik. Er war acht Jahre Staatssekretär im Verteidigungsministerium. In dieser Zeit hat er drei Ministerwechsel erlebt. Als CDU-Verteidigungsminister Franz Josef Jung, der CDU-Verteidigungsminister in der ersten großen Koalition wegen des Bombardements zweier Tanklastwagen in Afghanistan in Schwierigkeiten geriet, musste auch Schmidt politische Defensivarbeit übernehmen. Ab Dezember 2013 war der Jurist Parlamentarischer Staatssekretär im BMZ. Für Politik hat sich Schmidt schon früh interessiert: 1973 ist er in die CSU eingetreten. Zwischen 1984 und 1990 war er Gemeinderat in Obernzenn und Kreisrat im Landkreis Neustadt an der Aisch-Bad Windsheim.
Seit 1990 ist er Mitglied des Deutschen Bundestages und wurde seitdem immer direkt in das Parlament gewählt. Er vertritt den Wahlkreis Fürth. Politisch soll er eher ein Mann der leiseren Töne sein. Seine Tätigkeit als Rechtsanwalt mit den Schwerpunkten Arbeits- und Wettbewerbsrecht ruht zurzeit. Der Politiker ist verheiratet und hat zwei Kinder.
Vor Journalisten kündigte Schmidt am 17. Februar Kontinuität in der Politik des Bundeslandwirtschaftsministeriums an. Er verstehe wie sein Vorgänger Hans-Peter Friedrich das Ressort als „Wirtschaftsministerium des ländlichen Raums“. Der Sicherung der Erwerbsstrukturen auf dem Lande komme daher eine große Bedeutung zu. Der CSU-Politiker unterstrich den Stellenwert ethischer und wertegebundener Orientierungen für sein Politikverständnis. Für ihn sei wichtig, Lebensmittelerzeugung als gesamtgesellschaftliche Aufgabe der Öffentlichkeit zu vermitteln. LW