Das Risiko managen

WÜRTTEMBERG

„Wir erwarten in Menge und Güte einen sehr guten Jahrgang“, sagte der baden-württembergische Landwirtschaftsminister, Peter Hauk MdL, in Weinsberg anlässlich der Herbstpressekonferenz des Weinbauverbandes Württemberg. „Aufgrund des Klimawandels steigen allerdings auch die Ertrags- und Einkommensrisiken in der Landwirtschaft", so der Minister. Die daraus resultierenden Produktions- und Einkommensausfälle können für die Betriebe existenzbedrohende Ausmaße annehmen und den Strukturwandel beschleunigen. „Für die Zukunft ist ein einzelbetriebliches Risikomanagement erforderlich, das ein Bündel an produktionstechnischen, investiven und betriebsorganisatorischen Maßnahmen umfasst“, sagte der Minister. Das Ministerium für Ländlichen Raum und Verbraucherschutz setze sich daher mit dem Berufsstand auf nationaler Ebene für verbesserte Maßnahmen und Anreize zur nachhaltigen Unterstützung des einzelbetrieblichen Risikomanagements ein.
Vom Strukturwandel betroffen
„Der Weinbau im Land mit seinen vielen, sehr kleinen Betrieben ist vom Strukturwandel besonders betroffen“, so Hauck. Das Land fördere deshalb bereits seit 2008 mit EU-Mitteln aktiv Strukturverbesserungen in der Weinwirtschaft in Baden-Württemberg in Form von Umstrukturierungen von Rebflächen als auch in Form von Investitionen in die Verarbeitung und Vermarktung von Wein. „Dies ist auch in den nächsten Jahren notwendig, um die Konkurrenzkraft unseres Weinbaus zu stärken“, betonte Hauk. Seit 2008 seien auf dieser Basis 90 Mio. Euro EU-Fördermittel im Weinbau im Land genutzt worden. „2018 wurde noch die Absatzförderung im Binnenmarkt mit aufgenommen. Rund eine halbe Mio. Euro EU-Mittel sind jährlich dafür vorgesehen“, so Hauck. Nach wie vor gehe es zudem auch um die Erhaltung der Kulturlandschaft. „Deshalb gewährt das Land den Winzern für die Bewirtschaftung von Steil- oder Terrassenlagen einen jährlichen Zuschuss von 3 000 €/ha. In diesem Jahr wurden bereits 360 ha beantragt“, erklärte der Minister. mlr