Deutlich kleinere Weinernte erwartet

Italien

Die Aussichten für die diesjährige Weinproduktion sind in Italien eher gedämpft. Der größte Landwirtschaftsverband des Landes, Coldiretti, wagte zum Auftakt der Lese im August eine erste Prognose, nach der die italienischen Winzer rund 43 Mio. hl Wein keltern sollen, etwa 14 % weniger als im Vorjahr. Die Witterung könnte die Gesamtmenge noch beeinflussen, gab Coldiretti zu bedenken. Sollte die Einschätzung des Verbandes zutreffen, so würde es sich um eine der schlechtesten Ernten der vergangenen 100 Jahre handeln.
Es würde laut Coldiretti zwischen Italien und Frankreich zu einem Kopf-an-Kopf-Rennen um die weltweit größte Produktion kommen. Auf dem dritten Platz wird Spanien landen, wo die diesjährige Erzeugung um 11 % auf 36,5 Mio. hl zurückgehen dürfte.
Innerhalb von Italien sind regional große Unterschiede zu erwarten. Sizilien und Apulien, die zusammen etwa ein Fünftel der italienischen Produktion ausmachen, rechnen gebietsweise mit Einbußen von bis zu 40 %. In den Abruzzen und Molise werden Verluste von bis zu 60 % prognostiziert. Die Situation ist in der Toskana „schwierig“, verbessert sich aber Richtung Norden, wo die Erträge etwas höher als im Vorjahr sind. Trotz Überflutungen und Hagelschäden werde der Norden 2023 über die Hälfte der nationalen Weinerzeugung beisteuern. age