Der Weinbauverband Württemberg ist deutschlandweit der erste regionale Weinbauverband, der als Schutzgemeinschaft firmiert. Ziele dieser Schutzgemeinschaft sind die Pflege und Weiterentwicklung der geschützten Ursprungsbezeichnung (g.U.) Württemberg und der geschützten geografischen Angaben (g.g.A.). In den kommenden Wochen wird die zentrale Aufgabe der Schutzgemeinschaft sein, Ideen zum Einstieg in ein neues, herkunftsorientiertes Bezeichnungssystem für Württemberg zu formulieren. Diese werden dann letztlich auch im betreffenden Lastenheft, der sogenannten Produktspezifikation für die g.U. Württemberg, eingepflegt. Weinbaupräsident Hermann Hohl sieht darin eine große Chance, auf dem internationalisierten Weinmarkt eine stärkere Profilierung der heimischen Weine zu erreichen. Er gibt das Ziel vor: „Wir wollen die Innovationsführerschaft für Württemberg!“ Speziell auf dem deutschen Markt, der bekanntlich von hohen Weinimporten geprägt ist, tobt gleichwohl ein erbitterter Konkurrenzkampf um die Gunst der Verbraucher. Dieser Wettbewerb geht nach Beobachtung des Weinbauverbandes viel zu oft zu Ungunsten der Württemberger Weine aus. Gerade deshalb sieht Hohl erheblichen Bedarf an einer Profilierung der Weinherkunft Württemberg, deren Basis eine neu aufzulegende Bezeichnungs- und Qualitätspyramide sein muss. Diese wiederum orientiert sich auf dem aus Sicht des Verbrauchers leicht nachvollziehbaren Motto: Je enger die Herkunft, desto höher das Qualitätsniveau. Eng damit verbunden sieht der Weinbaupräsident die Entwicklung innovativer Weine und Weinstile sowie eine ansprechende Produktausstattung. Zudem sei mit Weinen der Produktkategorie g.g.A. (die bisherigen Landweine) ein neues Marktsegment zu erschließen – „auch das ist dringend notwendig, um unseren Betrieben eine Zukunftsperspektive zu bieten!“ Hohl sieht auch den Verbraucher in der Pflicht. „Wir appellieren, dass der Konsument die Leistung unserer Wengerter honoriert, indem er bereit ist, für den heimischen Wein mehr auszugeben. Dies trägt dazu bei, Heimat und regionale Kulturlandschaft zu erhalten.“ Zudem seien dem aus Sicht der Erzeuger ruinösen Preiskampf im Handel dringend Grenzen zu setzen. wvw