Der Klimawandel beeinflusst auch den Weinbau rund um den Globus. Die Unterschiede zwischen den Anbaugebieten weltweit hat ein Forscherteam der University of British Columbia untersucht. Diese neue Studie gibt detaillierte und vergleichende Einblicke in die sehr verschiedenen Auswirkungen auf den Wachstumsrhythmus der Reben, den Zeitpunkt der Ernte und sogar die Orte, an denen überhaupt noch Wein angebaut werden kann.
Die Wissenschaftler stellten dramatische Veränderungen vor allem in Europa fest. Dort seien die Temperaturen während der Vegetationsperiode rasant gestiegen. Gemessen wurde ein Anstieg der Höchsttemperaturen um mehr als 2 °C, verbunden mit einer höheren Zahl der Tage mit Temperaturen über 35 °C. Die nördliche Breitenlage Europas, die höher sei als die der meisten anderen Weinbaugebiete der nördlichen Hemisphäre, mache sie anfällig für eine extremere Erwärmung, so die Forscher. Im Gegensatz zu Europa hat es in Nordamerika laut der Studie nur einen moderateren Anstieg der Mindest- und Höchsttemperaturen gegeben. Südamerika zeige bei den Durchschnittstemperaturen ähnliche Werte wie Europa, aber weniger extreme Hitze. In Nordafrika und Westasien, die bisher schon zu den wärmsten Weinbauregionen zählten, wurde nur ein geringer relativer Anstieg der hohen Temperaturen verzeichnet. Für die Studie haben die Forscher mehr als 500 Rebsorten in 620 Weinbauregionen untersucht. Analysiert wurden zehn kritische Klimakennzahlen, die sich entscheidend auf die Entwicklung der Trauben auswirken. age