Fantastisches Weinjahr, aber bald ohne Werbung

BADEN

Der Badische Weinbauverband blickt auf ein sensationelles Weinjahr 2018 zurück, was Qualität und Menge betrifft. „Einen derartig guten Jahrgang habe ich selbst noch nicht erlebt“, so Weinbaupräsident Kilian Schneider anlässlich einer Pressekonferenz des Weinbauverbandes. Dies veranlasste Baden die vermarktungsfähige Weinmenge beim 18er Jahrgang von 90 hl/ha auf 100 hl/ha heraufzusetzen. „Diese Entscheidung wurde mit einer zwei Drittel Mehrheit getragen und war die erste Bewährungsprobe für die neue Schutzgemeinschaft“, so Geschäftsführer Peter Wohlfarth. Schließlich hat Baden 97,7 hl/ha im Jahr 2018 geerntet. Die Schutzgemeinschaft erfolgte mit einer gleichzeitigen Satzungsänderung des Badischen Weinbauverbandes auf der Mitgliederversammlung am 15. März 2018 in Offenburg. Die neugeschaffene Institution
übernimmt eine große Verantwortung, denn viele Entscheidungen trifft künftig nicht mehr das Landesministerium, sondern die Badische Weinwirtschaft selbst. Der Weinbauverband Baden zählt 580 Betriebe, davon 453 Weingüter, 47 Winzergenossenschaften und 25 Erzeugergemeinschaften. Wohlfarth berichtete vom Steillagenförderprogramm des Landes Baden-Württemberg. Bei Terrassenweinbergen und einer überwiegenden Hangneigung von mindestens 45 % kann ein Bewirtschaftungszuschuss von 3 000 €/ha beantragt werden.
Badische Weinwerbung vor dem Aus
Die Badische Weinwirtschaft beteiligt sich mit weniger als zwei Dritteln der badischen Rebfläche an der Gebietsweinwerbung, sodass dadurch die Arbeit der Badischen Wein GmbH nach 2019 gefährdet ist. Derzeit laufen Gespräche, um diese unbefriedigende Situation zu beenden. „Die Verantwortung liegt nun bei der Badischen Weinwirtschaft“, so Vizepräsident Thomas Walz. Große Herausforderung für die Weinbranche ist die Umsetzung des Bezeichnungsrechts. Die Schutzgemeinschaft Baden arbeitet an einer Profilierung, gedacht sind vier Stufen, vom Anbaugebietswein Baden über Bereich/Großlage, Ortswein bis hin zum Lagenwein. red