Großer Pfälzer Weinbautag – Wein ist unverwechselbar

PFALZ

Foto: Bettina Siee
Auf dem Großen Pfälzer Weinbautag in Neustadt/Weinstraße ließ Weinbaupräsident Reinhold Hörner das vergangene Jahr Revue passieren. Die Hektarertragsregelung habe geholfen, die Preise nicht ins Bodenlose fallen zu lassen. Auch Fassweinbetriebe hatten laut Präsident betriebswirtschaftlich ein gutes Jahr. Dazu trage auch der rege Traubenkauf großer Weingüter bei. Preissenkungen waren nicht gerechtfertigt, da die Keller so leer waren wie selten zuvor. Die Winzer hoffen, dass verlorengegangene Marktanteile zurückerobert werden können. Wie Zahlen der Landwirtschaftskammer belegen, wurde der Wein dringend gebraucht. Verhältnismäßig viel 2018er Wein wurde schon gefüllt und verkauft. In einigen Orten hatte ein Unwetter die Ernte verhagelt. Die Wetterereignisse hätten den Verein zur Hagelabwehr Vorder- und Südpfalz an die Grenzen seiner Möglichkeiten gebracht. 43 Mal sei der Hagelflieger gestartet. Hörner appellierte an die Winzer, dem Verein zur Hagelabwehr beizutreten. Die Notifizierung der Weinwerbung in Rheinland-Pfalz wurde durch die EU nicht genehmigt. Zudem machte die Kritik des Landesrechnungshofes eine Neuorganisation der Weinwerbung nötig. Pfalzwein, die Bereiche Mittelhaardt-Deutsche Weinstraße und Südliche Weinstraße haben fusioniert. Die kaufmännische Geschäftsführung hat Dirk Gerling übernommen, Kreativ-Chef bleibt Dr. Detlev Janik. 2018 war geprägt durch die Diskussionen um die Schutzgemeinschaft, die dann am 12. Juni gegründet wurde, berichtete Hörner. Die Stärkung der Herkunft Pfalz stehe im Mittelpunkt ihrer Arbeit. Weinbauminister Dr. Volker Wissing überreichte der Schutzgemeinschaft Pfalz den Anerkennungsbescheid. „Die Schutzgemeinschaften stärken die Selbstverwaltung und das Mitbestimmungsrecht der Weinwirtschaft. Winzer, Kellereien und Genossenschaften aus der Pfalz entscheiden nun gemeinsam, welche Kriterien die Qualitäts- und Landweine aus dem Weinbaugebiet Pfalz erfüllen sollen“, so Wissing. In der Gründung der Schutzgemeinschaften sieht Wissing auch die Chance, dass sich die rheinland-pfälzische Weinbranche auf eine gemeinsame Strategie zur Weinvermarktung, insbesondere im Export, verständige.
Verfahrensvereinfachung
Der Präsident des Deutschen Weinbauverbandes (DWV) Klaus Schneider erläuterte das DWV-Konzept zur Schaffung eines herkunfts-orientierten Qualitätssystems. Die Umstellung des Bezeichnungsrechtes hin zur Profilierung der Herkunft erfordere viel Kraft und benötige die Unterstützung der Weinbauverbände. Zunächst müsse Herkunft ein Qualitätsversprechen sein. Er fordert nun ein schlankeres nationales Verfahren, um Änderungen von Lastenheften schnell umsetzen zu können. Die EU hat bereits die Weichen dazu gestellt. bs