Gute Arbeit trotz erschwerter Bedingungen

BADEN

Die Corona-Pandemie hat vieles verändert und die Winzer in diesem Jahr vor ungeahnte Herausforderungen gestellt“, sagte der Minister für Ländlichen Raum und Verbraucherschutz, Peter Hauk MdL, am 3. September in Oberrotweil anlässlich der Herbstpressekonferenz des Badischen Weinbauverbandes. Dennoch hätten die Winzer unter teils widrigen Bedingungen hervorragende Arbeit geleistet. Die Qualität des 2020er Jahrgangs werde kaum Wünsche offenlassen. Die Corona-Krise trat unerwartet und plötzlich auf. Bundes- und Landesregierung haben schnell reagiert. Das erste Soforthilfeprogramm für den Bereich Land- und Forstwirtschaft startete am 9. April, aktuell kann noch im Rahmen eines zweiten Corona-Soforthilfeprogramms die sogenannte Überbrückungshilfe zur Sicherung der Existenz von kleinen und mittelständischen Unternehmen befristet beantragt werden. Darüber hinaus biete die L-Bank Liquiditätshilfedarlehen ohne gesonderte Antragsfristen an.

Vielfältige Risiken sind zu bewältigen

„Finanzhilfen sind das eine, aber Geld allein kann auch nicht alle Probleme lösen“, sagte Hauk und verwies auf die Verfügbarkeit von Saisonarbeitskräften. Die Situation habe sich besser entwickelt als befürchtet. Die Branche sei nun gefordert, die Hygienekonzepte entsprechend umzusetzen. Aber auch das Witterungsgeschehen im Jahr 2020 lasse erahnen, welche Risiken die Landwirtschaft in Zeiten des Klimawandels zu tragen habe. Ende 2019 konnte das Land ein Pilotprojekt zur Förderung von Versicherungsprämien gegen witterungsbedingte Risiken wie Spätfrost, Sturm und Starkregen im Obst- und Weinbau erfolgreich auflegen. Etwa 7.000 ha Rebfläche sind nun im Rahmen des Projektes versichert.
Wertschätzung beim Verbraucher stärken
„Es ist von großer Bedeutung, hervorragende Weinqualitäten umweltschonend und nachhaltig zu erzeugen, aber wir alle wissen, dass diese Produktionsweise aufwändig und teuer ist“, betonte der Minister. Im globalen Wettbewerb, bei dem der Produktpreis die wichtigste Größe darstelle, führe dies leider zu Wettbewerbsnachteilen. Dies könne nur ausgeglichen werden, wenn die Wertschätzung der Verbraucher für entsprechend erzeugte, regionale Produkte gestärkt werden kann. „Dies bedarf einer kontinuierlichen Öffentlichkeitsarbeit. Mit unserer Regionalkampagne „Natürlich. von Daheim“ sind wir bereits seit 2017 aktiv, das Genießerland Baden-Württemberg und die damit verbundenen Vorzüge unserer vielfältigen heimischen Produkte noch stärker zu kommunizieren“. Ziel der Kampagne sei es, den Verbrauchern den Mehrwert und das unverwechselbare Profil heimischer Erzeugnisse näherzubringen. Darüber hinaus startete im April die Kampagne „Wir versorgen unser Land“. mlr