Internationale Weinwelt zu Gast in Geisenheim

GiESCO 2025

Foto: Andrea Kerth
Um Lösungen für den zukünftigen Weinbau ging es auf der 23. internationalen GiESCO-Tagung, die an der Hochschule Geisenheim stattfand. Unter dem Motto „Above and Below – Towards the Future“ diskutierten 350 Wissenschaftler aus 23 Ländern klimatisch bedingte Herausforderungen im Weinbau als auch die Themen Bodenmanagement und Biodiversität. Zum Auftakt der Veranstaltung sprach Laurent Torregrosa, Professor für Rebenbiologie und Genetik vom Institut Agro Montpellier/Frankreich und Präsident der GiESCO (Group of international Experts of vitivinicultural Systems for CoOperation). Er betonte die Bedeutung des Erfahrungsaustauschs und dankte der Hochschule Geisenheim für die Gastfreundschaft und profes­sionelle Tagungsorganisation.
Dr. John Barker, Generaldirektor der Internationalen Organisation für Rebe und Wein (OIV), ist davon überzeugt, dass Kooperation und Netzwerken innerhalb der Wissenschaft sowie mit der Praxis in den für den Weinbau herausfordernden Zeiten wichtiger denn je seien.
Prof. Dr. Hans Reiner Schultz, Präsident der Hochschule Geisenheim, sowie Prof. Dr. Manfred Stoll, Leiter des Instituts für allgemeinen und ökologischen Weinbau, hießen die Tagungsteilnehmer willkommen. Prof. Dr. Schultz freute sich, dass Geisenheim nach 2005 erneut Gastgeber der GiESCO sein durfte. Prof. Dr. Manfred Stoll ergänzte: „Das breit angelegte Konferenzprogramm leistet einen Beitrag zur Bewältigung der komplexen Herausforderungen im Weinbau unserer Zeit.“
Kees van Leeuwen und Nathalie Ollat geehrt
Die Key Note der Tagung hielt Prof. Kees van Leeuwen, Leiter des Instituts für Weinbau und Oenologie (ISVV) an der Universität Bordeaux. Er erklärte, dass eine Reduktion des CO2-­Abdrucks und Wassereinsatzes im Weinbau sowie eine Reduktion von Pflanzenschutzmitteln und Dünger erreichbar seien, wenn der Weinbau verstärkt auf lokale Konzepte setzen und gleichzeitig die Akzeptanz der Kunden und Vermarkter in den Blick nehmn würde.
Für besondere Verdienste erhielten Kees van Leeuwen und Nathalie Ollat, Ingénieur de Recherche HDR am Institute for Agriculture, Food, and Environment (INRAE) in Bordeaux, den Preis der Rudolf Hermans-Stiftung.
Vollgepacktes Tagungsprogramm mit Praxistag
Das Tagungsprogramm umfasste in sieben Sessions zehn Key Notes und 100 Kurzvorträge sowie die Vorstellung von 170 wissenschaftlichen Postern. Die Themen reichten vom Umgang mit Trockenheit, Frostschäden, CO2-Anstieg und anderen abiotischen und biotischen Stressfaktoren, neuen Ansätzen des nachhaltigen und ökologischen Weinbaus, Boden- und Wassermanagement bis zur Digitalisierung und
Robotik im Weinberg sowie ­Datenmanagement und Modellierung zur Antizipation von Klimaereignissen.
Um engen Austausch mit der Weinbaupraxis sicherzustellen und künftige Themen im Weinbau zu identifizieren, waren zusätzlich zu den wissenschaftlichen Vorträgen Exkursionen mit sieben Touren in angrenzende Weinanbaugebiete in die Konferenz integriert.
Die Gespräche wurden bei einem Galadinner im Rahmen einer Schifffahrt auf dem Rhein intensiviert. Auf dem Programm stand auch ein Praxistag, zu dem Winzer eingeladen waren. Ausgezeichnet wurden drei Nachwuchswissenschaftler für ihre Posterdarstellungen. Weitere Infos gibt es auf der Website der GiESCO 2025 (englisch): www.hs-­geisenheim.de/en/university/organization/administrative-units/communi­cation-marketing-and-event-­management/overview/giesco-­2025. hs-gm