Erstmals ist ein weiblicher Japankäfer (Popillia japonica) in die Falle des baden-württembergischen Pflanzenschutzdienstes geraten. Bereits im vergangenen Herbst und im Juli wurden männliche Exemplare dieses invasiven Schädlings im Raum Freiburg gefunden. Der jetzige Fang eines weiblichen Käfers löst bei den Fachleuten des Pflanzenschutzdienstes Besorgnis aus, da nicht ausgeschlossen werden kann, dass bereits eine Eiablage stattgefunden hat, bevor der Käfer in die Falle geraten ist.
Ein Weibchen kann 40 bis 60 Eier im Boden ablegen. Die Larven entwickeln sich dann in etwa zehn Monaten und ernähren sich dabei von den Wurzeln der Gräser. Ende Mai beginnt die Flugzeit des Käfers. Sie kann bis Ende September dauern.
Käfer mit großem Schadenspotenzial
Der Japankäfer ist in der EU als prioritärer Unionsquarantäneschädling eingestuft, da er durch sein großes Wirtspflanzenspektrum in Obst-, Wein- und Ackerbau große Schäden verursachen kann. Nun gilt es festzustellen, ob es sich bei dem weiblichen Käfer erneut um einen „blinden Passagier“ handelt, der mit dem Güter- oder Reiseverkehr aus dem 450 km entfernten Befallsgebiet in Norditalien nach Weil am Rhein gelangen konnte, oder ob sich in Südbaden eine Käferpopulation aufgebaut hat. Der Pflanzenschutzdienst des Regierungspräsidiums Freiburg stellt in einem Kilometer Umkreis um den Fallenfund weitere Lockstofffallen auf.
Fangen, einfrieren und fotografieren
Bereits im Juli hatte das Landwirtschaftliche Technologiezentrum Augustenberg (LTZ) dazu aufgerufen, verdächtige Funde zu melden. Der Japankäfer ist nur etwa einen Zentimeter groß, hat kupferglänzende, braune Flügeldecken und einen metallisch grün glänzenden Kopf. Besonderes Merkmal sind an jeder Seite fünf weiße Haarbüschel und zwei weitere am Hinterleib.
Das LTZ Augustenberg bittet, Käfer, auf die diese Merkmale zutreffen, zu fangen, einzufrieren und zu fotografieren. Das Foto mit Angabe des Fundortes per E-Mail bitte an Pflanzengesundheit-Kaefer@ltz.bwl.de schicken. Dort werden die Bilder ausgewertet und bei Bedarf Maßnahmen ergriffen. red