Klara holt die Frankenkrone

FRANKEN

Foto: Rudi Merkl/Frankenwein

Bei der Wahl der 63. Fränkischen Weinkönigin gab es in Würzburg die erste Stichwahl seit Langem. Denn schon in der Vorstellungsrunde punkteten sowohl Klara Zehnder wie auch Marina Prust, Sina Kopp, Julia Heindel, Sophia Kron und Magdalena Bauer mit Wissen, Charme und Esprit. Schnell war bei der Gala klar, dass die sechs Ladies der Jury die Frage nicht leichtmachen würden, wer sich als Markenbotschafterin des Frankenweins am meisten für das regionale, nationale und internationale Parkett empfehlen würde. Und so rief Weinbaupräsident Artur Steinmann kurz nach 17 Uhr die knapp 100-köpfige Jury aus Weinbranche, Wirtschaft, Politik, Kultur, Touristik und Presse zur Stichwahl zwischen Klara Zehnder und Magdalena Bauer auf. Als Siegerin holte die 22-jährige Studentin Klara Zehnder die Krone zum vierten Mal nach Randersacker, woher auch schon 1950 die erste Fränkische Weinkönigin Tilly Grünfeld stammte.
Mit der Silvanerheimat verwurzelt
Schlagfertig und charmant zeigten sich alle Bewerberinnen bei Fragen zur Biodiversität, zur fränkischen Trias, einem Markenkernwert des neuen Franken Claims „Silvanerheimat seit 1659“, wie auch zum Weinausbau in alternativen Gebinden. „Die Trias ist in Franken einzigartig, denn Bundsandstein, Muschelkalk und Keuper verschoben sich vor Jahrmillionen, als der Rheingraben einbrach. Stellen Sie sich das wie bei einem Surfbrett vor, das vorne hochgeht“, erklärte Klara Zehnder den rund 700 Gästen im Vogel Convention Center. „Und genau diese Trias prägt jeden unserer Weine auf ganz spezielle Art.“ Kreativität war schon im Vorfeld gefragt, da die Aspirantinnen einen besonderen Gegenstand mitbringen sollten, der ihr Verhältnis zur „Silvanerheimat seit 1569“ charakterisiert. Hier reichten die Ideen vom Selfie mit dem Schornsteinfeger als „Viel Glück mit der neuen Dachmarke“ bis hin zum uralten Silvaner-Rebstock, der für Klara Zehnder „die Verwurzelung mit dem Weinland Franken“ symbolisiert. Auch eine gute Weinansprache gehört zu den Aufgaben der Gebietsweinkönigin. Bei der Präsentation „ihres“ Weins zeigten die Fachfrauen im Gespräch mit dem eingespielten Moderatorenteam Nicole Then-Plannasch und Axel Robert Müller ihren eigenen Stil. Klara Zehnder hatte einen 2017er Würzer VDP-Ortswein für die Gäste mitgebracht, der „Traminer-Rosen und Muskat vom Müller-Thurgau zeigt und neben Sommerfruchtaromen mit einer frischen Säure besticht.“ Souverän und charmant meisterte die Romanistikstudentin, die aus einer Winzerfamilie stammt und immer bei der Lese mit anpackt, auch die zweite Fragerunde der Jury. „Als Fränkische Weinkönigin möchte ich noch mehr weinaffine Menschen für Franken begeistern“, erklärte Zehnder. Und dass sie Französisch, Spanisch und Englisch spricht und aktuell Norwegisch und Portugiesisch lernt, ist sicher eine gute Basis für Termine im In- und Ausland.
Für Franken in die weite Welt
Was jetzt alles auf die neue Weinhoheit zukommt, zeigte die emotionale Bildershow, mit der sich Silena Werner nach 400 Terminen zwischen Würzburg, München, Berlin, Brüssel und Israel von ihrem bunten, royalen Jahr verabschiedete: „Am schönsten waren die typisch fränkischen Termine, etwa Vinothekseröffnungen, um mit toller Architektur Menschen fürs Weinland zu begeistern, aber zum Beispiel auch Events in den Landesvertretungen in Berlin oder Brüssel.“ Dabei engagierte sich Silena Werner für ein besonderes Projekt: Unter dem Motto „Geldspende statt Blumenstrauß“ sammelte sie bei ihren Auftritten rund 11 000 Euro zugunsten der „Elterninitiative krebskranker Kinder Würzburg“. ak