Die Forschung zur Minimierung des Kupfereinsatzes im ökologischen Pflanzenschutz trägt Früchte, trotzdem wird der Ökoweinbau in den kommenden Jahrzehnten nicht ohne auskommen. Dieses Fazit hat Ecovin, der Bundesverband Ökologischer Weinbau, nach der alljährlichen Kupfertagung von Biospitzenverband BÖLW, IFOAM Organics Europe und Juliu Kühn-Institut, gezogen.
Die Marktreife neuer Präparate könne Jahrzehnte dauern. Die Kupferaufwandmenge ist extrem witterungsabhängig. Während in den nassen Pero-Jahren 2016 oder 2021 die Ökoweingüter mehr als 3 kg/ha Reinkupfer ausbringen mussten, kamen sie in den trockenen Jahren 2015 oder 2020 mit 1,8 kg/ha aus. Da Alternativen fehlten, könne die zulässige Höchstmenge nicht gesenkt werden, resümierte Ecovin-Vorstandssprecherin Hanneke Schönhals. Die Daten zeigen, dass deutsche Ökowinzer Kupfer bedarfsgerecht ausbringen.
Kaum ein Stoff ist so umstritten im Ökoweinbau wie Kupfer. Kupfer kann sich in den oberen Bodenschichten anreichern und Bodenleben schädigen. Gewaltige Altlasten in vielen Böden stammen aus dem 20. Jahrhundert, als Kupfermengen von 50 kg/ha/Jahr im Weinbau üblich waren. Dennoch ist der Stoff bis 2025 in den meisten EU-Staaten im Ökolandbau zugelassen, je nach Indikation und Mittel bis zu 4 kg/ha/Jahr. Die Zulassung unterliegt der Auflage, dass die Ökoverbände mit dem JKI-Bundesforschungsinstitut an einer weiteren Reduktion des Kupfereinsatzes arbeiten und Daten erheben. age/kk