Landjugend sieht Zukunft der Winzer gefährdet

Kritik an EU-Plänen zum Pflanzenschutz

Kritik an den Plänen der Europäischen Kommission zur Verringerung des Pflanzenschutzeinsatzes hat jetzt auch der Bund der Deutschen Landjugend (BDL) geübt. „Das ist kein Spiel, sondern bitterer Ernst, der die Zukunft vieler deutscher Jungwinzer gefährdet“, erklärte die stellvertreten­de Vorsitzende des Verbandes, Maike Delp.
Es stehe außer Frage, dass der Weinbau nachhaltiger arbeiten müsse und könne, aber dafür brauche es gemeinsam ausgehandelte Lösungen statt strikter Verbots- und Verordnungspolitik. Laut Delp sorgen die aktuellen Vorschläge der Kommission für Unsicherheit. Damit drohe ein Werteverfall der Flächen, der eine Hof- oder Weingutübernahme für den Nachwuchs unmöglich mache.
Pläne der EU führen zu Rebflächenstilllegung
„Pauschale Verordnungen machen den Weinbau weder zukunftsfähiger noch nachhaltiger, sondern vielerorts kaputt“, so die stellvertretende BDL-­Vorsitzende. Nach ihrer Einschätzung würden die Brüsseler Pläne auf dem Großteil der deutschen Rebflächen zur Stilllegung führen. Wie andere Sonderkulturen stünde der Weinbau in den sensiblen Gebieten vor dem wirtschaftlichen Ruin.
Der BDL fordert eine Weiterentwicklung des Pflanzenschutzes „als Ganzes“. Dazu gehören für den Verband die Wirkstoffe und Ausbringtechniken, aber auch Züchtungsinnovationen und Digitalisierung. „Dazu gehört ein generell konstruktiver sachlicher Austausch zwischen Politik und Landwirtschaft. Zwischen den für die Rahmenbedingungen Verantwortlichen und denen, die sie im Weinbau umsetzen“, mahnte Delp. age