Massive Verluste durch US-Strafzölle

MOSEL

Der Weinbauverband Mosel beklagt die gravierenden Folgen der US-Strafzölle auf deutschen Wein. „Seit mehr als einem Jahr ist die Weinwirtschaft der Mosel besonders von den Strafzöllen betroffen“, schreibt der Präsident des Weinbauverbandes, Walter Clüsserath, in einem Offenen Brief an Bundeslandwirtschaftsministerin Julia Klöckner sowie an Europa-, Landtags- und Bundestagsabgeordnete aus der Moselregion.
Weinbauverband fordert Unterstützung der Politik
Durch neue Zollbestimmungen, die seit dem 12. Januar 2021 gültig seien, habe sich die prekäre Lage für Weinexporteure weiter verschärft. Trotz der Wahl des neuen US-Präsidenten gebe es keine Aussicht auf Entspannung der Handelsbeziehungen. Laut Clüsserath vermisst der Weinbauverband die Unterstützung der deutschen Politiker für die betroffenen Weingüter, Genossenschaf­ten und Weinkellereien. Die Winzer an der Mosel spüren deutlich die wirtschaftlichen Verluste. Sollten die US-Strafzölle für deutsche Weine weiter erhoben werden, müsse es für die betroffenen Unternehmen auf unbürokratischem Weg einen finanziellen Ausgleich für die Verluste geben, fordert Clüsserath und schlägt der Politik vor, sich den Forderungen des Europäischen Dachverbandes der Weinwirtschaft (CEEV) und des Verbandes Deutscher Weinexporteure (VDW) anzuschließen.
Außerdem sollte die EU umgehend eine Lösung anstreben, die die Einführung von Zöllen auf EU-Weine rückgängig mache oder zumindest aussetze, bis eine Einigung erzielt sei.
Wie der Deutsche Weinbauverband (DWV) unter Hinweis auf das Statistische Bundesamt (Destatis) mitteilte, sind die deutschen Weinexporte in die USA vom November 2019 bis Oktober 2020 von 7,7 Millionen Liter auf 7,4 Millionen Liter gesunken. Gleichzeitig sank der Durchschnittspreis von 4,34 Euro/l auf 3,71 Euro/l. red