Pfalz: Seminar am Weincampus

Bernhard Deguenther referierte praxisnah und loesungsorientiert ueber den Energieverbrauch im Weinkeller.
Bernhard Deguenther referierte praxisnah und loesungsorientiert ueber den Energieverbrauch im Weinkeller.Foto: Weincampus Neustadt
Interdisziplinäres Denken und somit die Ansätze, Denkweisen oder Methoden verschiedener Fachrichtungen für den Betriebserfolg zu nutzen, soll in den interdisziplinären Seminaren des Studiengangs Weinbau und Oenologie am Weincampus Neustadt gefördert werden. Die Studierenden agieren bei dieser Seminarreihe als Themengeber, Organisatoren und Moderatoren und laden Gastredner ein. Neueste wissenschaftliche Erkenntnisse wurden mit den Referenten analysiert und lebhaft Anfang Juni in der Aula des DLR Rheinpfalz diskutiert.
Bernhard Degünther vom DLR RNH hielt einen praxisnahen und lösungsorientierten Vortrag zum Thema Energieverbrauch im Weinkeller. Besonders die einfachen Maßnahmen, wie der Austausch von Halogen- gegen LED- Lampen, die gezielte Beschriftung des Sicherungskastens und der Einsatz von Bewegungsmeldern, wurden als sinnvolle Einsparungspotenziale im Betrieb hervorgehoben. Die anschließende Diskussion drehte sich vor allem um konkrete Empfehlungen und den Nutzen von Fotovoltaikanlagen. Der Vortrag von Desirée Palmes und Christoph Friedrich vom I.E.S.A.R- Institut (Institute for Environmental Studies and Applied Research) an der FH Bingen informierte über den CO2- Verbrauch („carbon footprint“) bei der Traubenerzeugung und Weinherstellung. Die Inhalte des Vortrags erläuterten vor allem die Ergebnisse der Untersuchungen zum Nachhaltigkeitsprojekt des Instituts (http://iesar.fh-bingen.de/Hauptseite_Institut.htm). Die beiden Wissenschaftler stellten im Detail ihre Programme zur Erhebung des CO2- Verbrauchs eines Weines dar und erläuterten die Bedeutung solcher Kalkulationen für einen Weinbaubetrieb. Die anschließende Diskussion zeigte, dass sich die Studierenden stark mit dem Thema Umweltschutz auseinandersetzen und Maßnahmen zum verantwortungsvollen Umgang mit Ressourcen umsetzen wollen. Neben den betrieblichen Möglichkeiten wurde vor allem die gesellschaftliche Einstellung auf nationaler und internationaler Ebene zum Umweltschutz diskutiert.
Der dritte Seminarteil beschäftigte sich mit Entwicklungen im Pflanzenschutz, die von Markus Holler von der Bayer CropScience präsentiert wurden. Holler spannte einen breiten Bogen, von der Historie des Pflanzenschutzes bis zu den Fragestellungen der Zukunft. Die Diskussion drehte sich besonders um die Auswirkungen des Biotrends in Deutschland auf den Pflanzenschutzmittelmarkt. Des Weiteren wurden die Anforderungen an ein Pflanzen-schutzmittel, Resistenzmanagement, Chancen und Auswirkungen des Pflanzenschutzes sowie die Entwicklung und Zulassung neuer Pflanzenschutzmittel diskutiert.
Für die Referenten wie für die Studierenden war das Seminar mit seinen unterschiedlichen Sichtweisen und Meinungen eine inspirierende Gelegenheit zum Austausch und zur Diskussion. Die Seminarreihe wird unter anderem mit den Themenschwerpunkten Begrünungsmanagement, Klimawandel und Aufbau eines Weinbaubetriebes fortgesetzt.
Weincampus Neustadt