Eine bayerisch-israelische Pilotanlage für die dezentrale Bewässerung von Weinbergen im Steilhang hat Landwirtschaftsminister Helmut Brunner Anfang Juli in Betrieb genommen. Die Pilotanlage am Scharlachberg wurde von der Bayerischen Landesanstalt für Weinbau und Gartenbau mit dem israelischen Hersteller für Bewässerungssysteme Netafim umgesetzt. Der dezentrale Wasserspeicher mit Bewässerungssteuerung fasst 250 m3 und wird über eine 800 Meter lange Zuleitung mit Brunnenwasser aus dem nahegelegenen Versuchsbetrieb befüllt. Dabei wird das Wasser 100 Meter nach oben gepumpt. Die drei Meter hohe Außenwand der Zisterne wird von einem begrünten Erdwall ins Landschaftsbild eingebunden und ist zum Schutz vor Algenwachstum verschlossen. Punktgenau und ressourcensparend Mit rund 8 000 Euro pro Hektar ist die Technik viel günstiger als bisherige Lösungen. „Die Anlage soll zeigen, wie man selbst an wasserfernen Standorten und in Steillagen eine automatische Tröpfchen-Bewässerung punktgenau und ressourcensparend einsetzen kann“, sagte der Minister beim Start des Projekts in der Traditionsweinlage „Thüngersheimer Scharlachberg“. Nach seinen Worten sorgt der Klimawandel vor allem in Nordbayern für immer extremere Trockenphasen und steigenden Bewässerungsbedarf im Weinbau. Allerdings fehlt es laut Brunner in den fränkischen Weinbergen bislang an der notwendigen Infrastruktur für eine an die örtlichen Verhältnisse angepasste Wasserversorgung. Hier soll die neue Anlage für Abhilfe sorgen. Mehr Infos unter www.lwg.bayern.de.
LWG