Rheinland-Pfalz: Pilotprojekt für Flüchtlinge

Foto: Lisa Eller
Am 15. Oktober informierte sich die rheinland-pfälzische Landwirtschaftsministerin Ulrike Höfken im Rahmen der Grünen Woche Rheinland-Pfalz über ein Pilotprojekt des Maschinen- und Betriebshilfsrings Südpfalz e.V. und der ProfeS GmbH. Die Veranstaltung fand in den Betriebsräumen der ProfeS GmbH in Landau statt.
Im Rahmen des Projekts sollen zunächst 25 Flüchtlinge ab November auf eine Ausbildung oder eine Arbeitsstelle in der Landwirtschaft vorbereitet werden und diese nach Möglichkeit im Sommer 2016 beginnen oder antreten. Das bisher einzigartige Projekt umfasst vier Jahre, um die optimale Begleitung der Flüchtlinge vor und während der Ausbildung zu gewährleisten.
Kompetente Partner für Flüchtlingsschulung gefunden
Mit der ProfeS GmbH und dem Maschinenring haben sich zwei Partner gefunden, die ihre Kompetenzen miteinbringen und wichtige Aufgaben übernehmen. Die ProfeS GmbH mit Sitzen in Landau und Germersheim ist ein anerkanntes Sprach- und Fortbildungsunternehmen, das eng mit den Agenturen für Arbeit zusammenarbeitet. Bei ProfeS finden ab November unter anderem Sprach- und Integrationskurse und Bewerbungstrainings statt. Der Maschinenring kümmert sich um Ausbildungs- und Praktikumsstellen und bietet die Möglichkeit die verschiedenen Tätigkeitsfelder der Grünen Berufe, wie unter anderem Landwirtschaft, Wein- und Obstbau und Tierhaltung, kennenzulernen. So können interessierte Menschen an die Grünen Berufsbilder herangeführt werden, während gleichzeitig die Sprachbarriere überwunden wird. In einem Praktikums- oder Arbeitsverhältnis fällt die Integration oder das Erlernen von Sprache und Kultur leichter.
Die ProfeS GmbH hat in Vorgesprächen die Flüchtlinge herausgefiltert, die bereits Vorkenntnisse im landwirtschaftlichen Bereich haben oder starkes Interesse an diesem Berufszweig aufgezeigt haben. Bei einer Infoveranstaltung mit 40 Teilnehmern wurden die geeigneten 25 Männer für das Projekt bereits ausgewählt.
Ab dem Sommer 2016 werden die nach dem Vorbereitungsjahr verbliebenen Flüchtlinge (man rechnet mit etwa 15 Teilnehmern) nach Möglichkeit die Ausbildung beginnen oder eine Arbeitsstelle antreten. In dieser Zeit sollen sie mit berufsbezogenem Sprachstützunterricht und sozialpädagogischer Betreuung unterstützt werden (sechs Unterrichtseinheiten/Woche). Dabei will ProfeS eng mit den Berufschullehrern an den DLRs zusammenarbeiten. Im letzten Ausbildungsjahr wird neben der Unterstützung bei der Prüfungsvorbereitung auch ein Bewerbungscoaching angeboten.
Keine Saisonarbeiter sondern langfristige Fachkräfte ausbilden
Die Landwirtschaftsministerin zeigte sich von dem Projekt beeindruckt: „Es geht nicht darum, kurzfristige Saisonarbeitskräfte zu rekrutieren, sondern Fachkräfte auszubilden, die langfristig in der Branche tätig sind“. Das Projekt wird unter anderem vom MULEWF, dem BAMF, den Agenturen für Arbeit und dem ESF unterstützt und gefördert. Somit entstehen für die Flüchtlinge keine Kosten. Sie bekommen, sofern sie eine Ausbildung beginnen, ein Ausbildungsgehalt.
Lisa Eller