Internationaler Bodensee

Schweiz

Foto: Thomas Güntert
Beat Hedinger hat den Vorsitz der „Internationalen Weinregion Bodensee“ übernommen und die Nachfolge von Jürgen Dietrich, dem Gutsdirektor des Staatsweingutes Meersburg angetreten. Hedinger ist Geschäftsführer bei Schaffhauserland Tourismus und dem Dachverband der Schaffhauser Winzer. Auch die administrativen Aufgaben gehen in die Schweiz. Diese übernimmt künftig Rolf Müller von Thurgau Tourismus. Die „Internationale Weinregion Bodensee“ ist die erste grenzüberschreitende und den Bodensee komplett umfassende Kooperation der Wein- und Tourismuswirtschaft. Der Zusammenschluss erfolgte durch das Vorgängerprojekt „Internationaler Weintourismus am Bodensee“. Mit dem weiterführenden Projekt soll die Attraktivität vom Bodensee- Weintourismus mit wissensvermittelnden Angeboten und Produkten gefördert werden, wobei man sich verstärkt dem internationalen Fachpublikum widmen und die Gastronomie und Hotellerie einbinden will. Zudem wird eine Zusammenarbeit mit Sommelier- und Berufsschulen sowie Forschungs- und Lehranstalten im Bereich Wein- und Obstbau, sowie Hochschulen für Tourismus angestrebt.
Grenzüberschreitende Förderungen
Die zweite Laufzeit dauert drei Jahre und steht unter dem Motto „Wein und Wissen“. Das Gesamtfinanzierungsvolumen beträgt 409 000 Franken, wovon die Hälfte aus dem Interreg Fördertopf kommt. Für das Projekt „Internationale Weinregion Bodensee“ zahlt die EU 35 Prozent des Gesamtvolumens und die Eidgenossenschaft 15 Prozent ein. Die restlichen 50 Prozent erfolgen durch Eigenmittel, die sich aus Arbeitsleistungen und Cash-Beiträgen der elf Projektpartner zusammensetzen.
Zwischen Schwarzwald und Bodensee
Die drei Weinbaugemeinden am Hochrhein, Hohentengen, Nack und Erzingen, gehören im Weinanbaugebiet Baden zum Bereich Bodensee. Die mehrfach prämierten Weingüter Engelhof in Hohentengen, Lorenz & Corina Keller in Erzingen und das Weingut Clauß werden bereits von der „Weinregion Bodensee“ intensiv vermarktet. Künftig sollen Ausbildungen zum Weinerlebnisführer bezuschusst werden. Keine Direktzahlungen an die Winzer soll es geben, gefördert wird das Gesamtprojekt, so Jürgen Dietrich. In der Diskussionsrunde wurde auch ein „Haus des Bodenseeweins“ angeregt, so ähnlich wie das „Haus der Badischen Weine“ in Freiburg. „Das wird vermutlich an den Zollformalitäten scheitern“, antwortete Hedinger, da der Export von Wein einen riesigen bürokratischen Aufwand verlangt. Es kam auch der Vorschlag, die Bodenseeregion dem Deutschen Weininstitut schmackhaft zu machen, das regelmäßig mit Weinjournalisten Pressereisen durchführt und so den Riesling weltweit gepuscht hat. „Wir wollen die Weinregion Bodensee in die ganze Welt hinaustragen“, sagte die Projektleiterin Ildiko Buchner.
Thomas Güntert