Mehr Strukturen im Weinberg wie Bäume, Sträucher und artenreiches Grünland, dienen auch der Schädlingsbekämpfung. Dies ist das Ergebnis einer Literaturanalyse, die Katharina Adler, Doktorandin an der Hochschule Geisenheim, in der Fachzeitschrift „Naturschutz und Landschaftsplanung“ veröffentlicht hat. Vogelarten, die von den Strukturen profitierten, seien mindestens zur Brutzeit Insektenfresser, so Adler.
Angeregt zur Literaturrecherche wurde die Diplom-Biologin, Institut für Landschaftsplanung und Naturschutz an der Hochschule Geisenheim, durch einen Winzer an der Mosel. Er wollte Bruthabitate für nützliche, aber kein Rasthabitat für schädliche, traubenfressende Vogelarten schaffen. Adler setzte sich mit weinbaulich problematischen sowie nützlichen Vogelarten und Strategien zu ihrer Förderung auseinander, legt Einflüsse von Habitatstrukturen und Strategien auf Fraßschäden durch Vögel dar und gibt Empfehlungen.
„Die Ergebnisse zeigen, dass es keinen Widerspruch zwischen einer Förderung der Biodiversität und eines abwechslungsreichen Landschaftsbilds einerseits und den Bedürfnissen der Winzer andererseits gibt“, so die Biologin. Ein gezieltes Management solle die Schaffung von Nisthilfen für Singvögel und Ansitzstangen für Greifvögel einschließen. Für Prof. Eckhard Jedicke, der die Promotion betreut, sind das gute Argumente dafür, ausgeräumte Weinbaulandschaften mit mosaikartigen Strukturen wieder vielfältiger und attraktiver zu gestalten“. age