Nachdem 2010 bereits 80 a des Steillagen-Weinbergs am Burgberg in eine moderne Querterrassen-Anlage umgestaltet wurden, hat die Staatliche Lehr- und Versuchsanstalt für Wein- und Obstbau und Staatsweingut Weinsberg die Neuterrassierung um weitere 160 a unterhalb dieser Fläche realisiert. Ziel war dabei die Verbesserung der Wirtschaftlichkeit durch eine mechanisierte Bewirtschaftung bei gleichzeitiger Erhaltung der Kulturlandschaft und vor allem der vorhandenen Weinbergstrukturen mit ihren prägenden Trockenmauern. Die aus heutiger Sicht wirtschaftlich anzustrebende Bewirtschaftungsform als Direktzuglage war mit der überwiegenden Ausrichtung der Reben in Falllinie, in Verbindung mit der Steile des Hanges und der vorhandenen Trockenmauern nicht möglich.
Produktivität im Blick
Entsprechend der bereits hergestellten Querterrassierung und den in den letzten Jahren gesammelten positiven Erfahrungen wurde auch das aktuelle Bearbeitungsgebiet in eine moderne Querterrassen-Anlage umgestaltet. Bei der Planung stand besonders die Arbeitsproduktivität für den zukünftigen Weinbau im Mittelpunkt, die Flächenproduktivität wurde demgegenüber untergeordnet. Durch die neu geplante Erschließung des Weinbergs mit Zufahrten, Rampen und Wendeplatten konnten durch Böschungen gestaffelte, zwei Meter breite Fahrgassen angelegt werden. So ist eine weitgehende mechanisierte Bewirtschaftung des Weinbergs mittels Schmalspurtraktoren und modernen Anbaugeräten möglich.
Mitten im Landschaftsschutzgebiet
Die Maßnahme liegt im Landschaftsschutzgebiet „Burgberg mit Weibertreu“, dessen wesentlicher Schutzzweck die Erhaltung des charakteristischen Landschaftsbildes und der ökologisch wertvollen Trockenmauern ist und Grundlage für die Genehmigung durch den Denkmalschutz und den Naturschutz war. Die Neupflanzung mit den Rebsorten Muskateller und Sauvignon blanc wurde Anfang Mai durchgeführt.
Foto: Die LVWO-Projektfläche liegt im Landschaftsschutzgebiet „Burgberg mit Weibertreu“.
LVWO Weinsberg