Wein, Tourismus & Kultur – ein erfolgreicher Dreiklang

RHEINHESSEN

Foto: Kathrin Saaler
Unter dem Motto „Wein, Tourismus & Kultur – ein erfolgreicher rheinhessischer Dreiklang“ fand die 9. Rheinhessen-Konferenz am Dienstleistungszentrum Ländlicher Raum Rheinhessen-Nahe-Hunsrück (DLR) in Oppenheim statt. Initiatoren der Veranstaltung waren neben dem DLR die Rheinhessen-Touristik GmbH, Rheinhessenwein e. V., der Arbeitskreis Rheinhessen Kultur und Rheinhessen Marketing. Zu Beginn der Konferenz zeigte Michael Lipps, Dienststellenleiter des DLR, die enge Verzahnung der rheinhessischen und rheinland-pfälzischen Tourismusstrategien auf. „Der Dreiklang aus Wein, Tourismus und Kultur ist ein Potenzial, das wir für die Weiterentwicklung der Dachmarke Rheinhessen nutzen sollten“, erklärte Lipps.
Zusammenarbeit über die Grenzen hinaus
Landrätin Dorothea Schäfer (Landkreis Mainz-Bingen) betonte die Notwendigkeit von Strukturen, um Rheinhessen weiter voranzubringen. „Nur eine Zusammenarbeit über die Grenzen der Gebietskörperschaften hinaus kann zum Erfolg führen“, so die Landrätin.
Landrat Ernst Walter Görisch (Landkreis Alzey-Worms) appellierte, den Finanzrahmen für das Regionalmanagement auf eine breitere Basis zu stellen, um den Weintourismus weiterentwickeln zu können. Sarah Staub von Inspektour Tourismus- und Regionalentwicklung GmbH aus Hamburg gab Einblicke in aktuelle Marktforschungsergebnisse der Studie „Destination Brand“ – einer repräsentativen Online-Erhebung mit rund 1 000 Befragten. 62 Prozent der Befragten kennen Rheinhessen, damit rangiert die Region auf Platz sechs unter den 13 deutschen Weinanbaugebieten und konnte sich im Vergleich zur letzten Befragung um 5 % verbessern. 45 % finden Rheinhessen sympathisch, 29 % würden Rheinhessen als Kurzreiseziel wählen und 19 % könnten sich sogar eine längere Reise in die Region vorstellen. Die Befragten sprechen Rheinhessen eine hohe Kompetenz beim Thema Wein zu: rund 55 % assoziieren Rheinhessen mit Wein, 41 % haben Interesse an einer Weinreise, während das Thema Kultur derzeit noch eine nachgelagerte Bedeutung hat. 25 % der Befragten halten Rheinhessen für eine Kulturreise geeignet. „Nutzen Sie Ihre Potenziale, um sie mit chancenreichen Urlaubsthemen wie Kulinarik, Städtetourismus, Landurlaub oder Naturerlebnissen zu verknüpfen“, motivierte Staub die Teilnehmer.
LEADER-Projekt für ein Netzwerk der Kultur
Volker Gallé, Sprecher des Arbeitskreises Rheinhessen Kultur, gab einen Ausblick auf die notwendigen Maßnahmen zur Professionalisierung des Kultursektors in Rheinhessen. Anvisiert ist ein Projekt im Rahmen des LEADER-Förderprogramms der EU auf Rheinhessen-Ebene: Der Masterplan „Netzwerk Kultur“ soll mögliche Strukturen für die Region aufzeigen und sie am Ende auch politisch vorbereiten und umsetzen. „Für den Kulturbereich gibt es in Rheinhessen bislang keine professionellen Strukturen, um gemeinschaftliche Projekte umzusetzen. Auf Regionalebene ist der Bedarf an Vernetzung, Koordination und Beratung vorhanden, aber es fehlen die Umsetzer und Kümmerer“, attestierte Gallé.
Leitprojekt Kulturtourismus
Eine Talkrunde mit den Tourismusvertretern der Städte Alzey (Elena Anesiadis), Bingen (Georg Sahnen), Mainz (Philipp Meier), Worms (Bernd Leitner) sowie der Regionalagentur Rheinhessens (Christian Halbig) gab Einblicke in das Leitprojekt „Zielgruppenorientierter Kulturtourismus“ der Tourismusstrategie Rheinhessen 2025. Gemeinsam wurden sieben Leuchttürme für die Vermarktung definiert, die über ausreichend Schlagkraft verfügen, um im Wettbewerb bestehen zu können und zudem eine Relevanz für die ausgewählten Zielgruppen im Rheinhessentourismus haben: die Dome in Mainz und Worms, die Mainzer Fastnacht, Rhein in Flammen in Bingen, die Nibelungen-Festspiele in Worms und als historische Persönlichkeiten Hildegard von Bingen und Johannes Gutenberg. „Die Leuchttürme äußern sich in Angeboten und Produkten, die in der Vermarktung nach vorne gestellt werden sollen. Sie sind quasi unsere Türöffner für viele weitere Angebote, die dem gemeinsamen Bereich unterliegen“, fasst Philipp Meier von mainzplus Citymarketing zusammen. „Durch gemeinschaftliches Marketing und Kommunikation können wir Streuverluste vermeiden und Synergien nutzen“, so Geschäftsführer Christian Halbig von der Rheinhessen-Touristik GmbH. Dafür bündeln alle Partner 2019 finanzielle Mittel, um im ersten Schritt Inhalte für das gemeinschaftliche Marketing zu entwickeln. Parallel hierzu wird angestrebt, die Erlebbarkeit der touristischen Produkte von kommunaler Seite ständig zu verbessern. Kathrin Saaler, Kompetenzzentrum Weinmarkt & Weinmarketing Rheinland-Pfalz