Weinbau und Landräte

WÜRTEMBERG

Foto: wvw
Zum weinbaupolitischen Austausch traf sich der Weinbauverband Württemberg und der Weinbauverband Baden mit einer Reihe von Landräten aus Baden-Württemberg im März in der Genossenschaftskellerei Heilbronn. Die Zusammenkunft fand zum sechsten Mal statt, sie wird immer abwechselnd organisiert von den beiden Weinbauverbänden im Land gemeinsam mit dem Landkreistag Baden-Württemberg. Thematisiert wurde besonders der Weintourismus in Baden-Württemberg, dessen neu konzipierte Marketingstrategie von Andreas Braun (Geschäftsführer Tourismus Marketing GmbH Baden-Württemberg) dargestellt wurde. Vonseiten des Weinbauverbandes wurde die Uneinigkeit einiger regionaler Tourismusorganisationen ebenso kritisch angesprochen wie diverse Probleme in Genehmigungsfragen. Sowohl Braun als auch Weinbaupräsident Hohl baten die anwesenden Landräte darum, Handlungsspielräume im Sinne der Praxis zu nutzen. Für den Landkreistag sagte dessen neu gewählter Hauptgeschäftsführer Dr. Alexis von Komorowski zu, die vereinbarten nachfolgenden Gespräche mit den Amtsleitern gerne zu flankieren.
Hagelflieger verstärken
Auf großes Interesse stieß auch der Tagesordnungspunkt „Hagelflugabwehr in Baden-Württemberg". Hierzu erläuterte Diplom-Meteorologe Malte Neuper (Radar Info, Karlsruhe) wissenschaftliche Untersuchungen zur positiven Wirksamkeit. Die Hagelflugabwehr in Baden-Württemberg befindet sich im Aufwind: Allein in Württemberg sind zwischenzeitlich drei Hagelflieger aktiv, einer davon wird durch die Württembergische Gemeindeversicherung (WGV) finanziert. „Mit einem vierten Flieger könnten wir ganz Württemberg abdecken", warb Präsident Hohl um den weiteren Ausbau der Finanzierungsgemeinschaft. Diese wurde zur kommenden Saison mit Unterstützung des Weinbauverbandes deutlich und dauerhaft erweitert – zuletzt hatten sich zwei weitere Landräte, Detlef Piepenburg, Heilbronn und Dr. Rainer Haas, Ludwigsburg, zur Mitfinanzierung bereiterklärt.
Neues Bezeichnungssystem
Wohlwollend wurde von den Landräten die Diskussion um ein neues Bezeichnungsrecht aufgenommen. Angesichts des aktuellen „Durcheinanders" in der Bezeichnung deutscher Weine sei in der Tat Handlungsbedarf gegeben. Die neue Grundregel in Anlehnung an das romanische Bezeichnungssystem „je enger die Herkunft, desto höher das Qualitätsversprechen" sei einleuchtend und dem Verbraucher gut erklärbar. Über Details sowie die Auswirkungen vor allem für die Weinbaupraxis müsse sicherlich eingehend diskutiert werden, wie seitens der Landräte festgestellt wurde. wvw