Weinkonsum wird auf EU-Ebene verteufelt

AREV fordert Korrektur

Die Sichtweise des Krebsausschusses des Europäischen Parlaments stellt eine schwere Hypothek für den europäischen Weinsektor dar. Am 9. Dezember wurde der europäische Weinsektor von dem Abstimmungsergebnis des Special Committee on Beating Cancer (BECA) überrascht, der den Kompromissbericht „Stärkung Europas im Kampf gegen den Krebs: Auf dem Weg zu einer umfassenden und koordinierten Strategie“ angenommen hat. Darin wird nicht zwischen mäßigem Weingenuss und dem Missbrauch hochprozentiger Alkoholika unterschieden.
Die AREV bedauert das Ergebnis dieser Abstimmung, da das Kompromissdokument Grundlagen schafft, die den Weinsektor und das gesamte wirtschaftliche, soziale und ökologische Gefüge der europäischen Regionen, die europäische Kultur, das Immateriel­le Kulturerbe der UNESCO ernsthaft bedrohen.
Die AREV ist der Ansicht, dass der verantwortungsvolle Konsum im Mittelpunkt der Präventionspolitik und der Bekämpfung des übermäßigen Konsums stehen soll. Man dürfe nicht auf vereinfachende Weise unter dem Begriff Alkohol alles zusammenfassen und zur Desorientierung der Verbraucher beitragen, indem alle Konsumarten auf die gleiche Art betrachtet werden.
Apell an EU-Parlament
Die AREV ruft die Mitglieder des Europäischen Parlaments auf, über diese Frage nachzudenken und im Hinblick auf die Abstimmung in der nächsten Plenarsitzung Ende Januar eine verantwortungsvolle und umfassende Bewertung vorzunehmen, in der sie dem Wein den Platz einräumen, den er verdient. Die europäischen Vertreter sollten sich bewusst machen, dass moderater Weingenuss zu den Wurzeln Europas, seiner Kultur und seinem Terri­torium gehört. Die Anwendung des im Ausschuss gebilligten Dokumentes hätte verheerende Folgen für den Weinbau, die Winzer und alle Akteure in diesem Sektor. „Für das Überleben des Weinsektors, der Weinkultur und die Einführung einer Strategie zur Krebsbekämpfung ist eine Änderung dieses unausgewogenen Textes erforderlich“, fordert die AREV. arev