Weinproduktion 2021 auf historisch tiefem Niveau

Schweiz

Wie das Bundesamt für Landwirtschaft (BLW) mitteilte, fiel die Weinerzeugung in der Schweiz mit insgesamt 609.038 hl um 225.197 hl oder 27 % kleiner aus als im Jahr zuvor. Dies ist das schlechteste Ergebnis seit 1957, in dem rund 410.000 hl erzeugt wurden. Das Zehnjahresmittel von 950.000 hl wurde 2021 sogar um 36 % unterschritten.
Nach den ertragsschwachen Jahren 2017 und 2020 war die Ernte 2021 die dritte innerhalb der letzten fünf Jahre, die wegen Wetterextremen unterdurchschnittliche Erträge brachte. Frostnächte im April, heftige Niederschläge im Sommer und Mehltaubefall der Rebstöcke hatten für massive Ernteausfälle gesorgt. Laut BLW haben die Weine jedoch ein ausgewogenes Zucker-Säure-Verhältnis. Es sei ein knapper, aber feiner Jahrgang. Die Rebfläche in der Schweiz lag 2021 bei 14.629 ha, im Vergleich zum Vorjahr wurde das Rebareal um 67 ha oder 0,5 % verkleinert.
Weinkonsum 2021 wieder angestiegen
Nachdem der Weinkonsum in der Schweiz im Jahr 2020 durch die Pandemie eingebrochen war, legte der Absatz im vergangenen Jahr wieder zu. Das geht aus der Weinwirtschaftlichen Statistik 2021 vom BLW hervor. Demnach erhöhte sich der Gesamtweinkonsum gegenüber 2020 um 4,9 Mio. auf 255 Mio. Liter. Der Weißweinkonsum sei um 4 Mio. Liter auf 88,2 Mio. Liter angestiegen, die höchste Menge seit 2013. Der Rotweinkonsum blieb mit 167 Mio. Liter fast unverändert.
Der leichte Anstieg des gesamten Weinkonsums im Jahr 2021 ist laut BLW auf einen höheren Konsum ausländischer Weine zurückzuführen. Der Absatz an ausländischen Weißweinen erhöhte sich um 14,8 %, während ausländische Rotweine nur um 3,4 % zulegen konnten. Der Konsum von Schweizer Wein, bereinigt um den Effekt der Deklassierung von AOC-Wein zu Tafel- und Industriewein, war 2021 um 2,8 % höher als im Vorjahr und lag bei rund 90 Mio. Liter. Der Marktanteil heimischer Weine nahm im Jahr 2021 auf 35,4 % ab. Fortgesetzt hat sich der Anstieg des Schaumweinkonsums. Davon wurden 23,5 Mio. Liter konsumiert, 2,9 Mio. Liter oder 14 % mehr als 2020. age