Württemberg: WZG legt Zahlen vor

Foto: Hanns-Christoph Schiefer
Flankiert von Bernhard Idler (Vorstand Weinbau/Oenologie) und Wolfgang Ziegelbauer (Vorstand Finanzen) präsentierte Dieter Weidmann, der Vorstandsvorsitzende der Württembergischen Weingärtner-Zentralgenossenschaft (WZG), in Möglingen den Geschäftsbericht für das Jahr 2014. Obwohl sich das mit Zahlen detailliert illustrierte Marktgeschehen nach Weidmanns Worten äußerst schwierig für die Württemberger Wengerter gestaltet hat, sieht der WZG-Chef das Unternehmen „zurück auf dem Wachstumspfad“.
Abwärtstrend gestoppt
Im abgelaufenen Jahr lag der WZG-Absatz insgesamt bei 28,51 Mio. l (+2,1%/+595 000 l gegenüber Vorjahr). Im WZG-Eigengeschäft erhöhte sich der Absatz auf 17,83 Mio. l (+4,1%/+701 000 l). Davon entfielen 79,2 Prozent auf Rot- und 20,8 Prozent auf Weißwein. Die Aufwärtsentwicklung war von drei Faktoren geprägt: dem vorübergehenden Ausstieg der Bottwartaler Winzer eG aus dem gemeinsamen LEH-Vertrieb (seit 1. Januar 2015 ist das Unternehmen wieder an Bord), einer deutlichen Steigerung der Weißweinabsätze im WZG-Eigengeschäft und einem gesteigerten Absatz im traditionellen LEH.
Damit konnte die WZG den Abwärtstrend der letzten Jahre stoppen. Der Umsatz ging 2014 um 1,66% auf 87,75 Mio. Euro nach oben (+1,43 Mio. Euro), im WZG-Eigengeschäft betrug die Steigerung +2,7%, während die bereinigten Umsatze der Primärgenossenschaften im LEH um 5,2% gestiegen sind. Diesen Aufwärtstrend führt Weidmann zum Teil auf die letzte Ernte zurück, die in der Menge wieder höher ausgefallen sei als in den Jahren zuvor. 60% der Weine wurden außerhalb des Anbaugebiets abgesetzt, allein die Abnehmer aus dem Bierland Bayern kauften fast ein Fünftel der WZG-Menge. Die Literflasche bleibt dabei mit 60% das beliebteste Behältnis. Am häufigsten werden Riesling (14%) und Trollinger sowie Trollinger-Lemberger (insgesamt 36%) in der im letzten Jahr für eine Investitionssumme von 4,1 Mio. Euro neu installierten Anlage abgefüllt. Wachstumsbringer waren im vergangenen Jahr nach Weidmanns Ausführungen die Rebsortenlinie sowie vor allem die Linie Süß & Fruchtig. In den ersten fünf Monaten des laufenden Jahres konnte hier bereits eine erneute Absatzsteigerung um 40 000 Flaschen, also +5,2 %, verzeichnet werden. Knappes Plus gegenüber 2014 Insgesamt stimmen Weidmann die ersten fünf Monate des Jahres 2015 optimistisch: Gesamtabsatz und -umsatz des Unternehmens liegen knapp 3,5% über dem des entsprechenden Vorjahrjahreszeitraums, „mit deutlich steigender Tendenz“.
Sorgen bereiten dem WZG-Chef die verfügbaren Weinmengen: Die Gesamteinlagerungsmenge der WZG belief sich im Jahr 2014 auf 17,62 Mio. l und liegt damit zwar um 11,1% über dem Vorjahresvolumen, aber satte 23,5 % unter dem Zehn-Jahres-Mittel. Würde die diesjährige Ernte wieder gering ausfallen, so Dieter Weidmann, wäre „unsere Handlungsfähigkeit am Markt stark beeinträchtigt“. Allerdings deutet die bisherige Entwicklung in den Weinbergen auf eine gute Ernte hin.
gg