Neues Bio-Fungizid gegen Oidium zugelassen

Taegro:

Mit Taegro erhielt jetzt ein neues Bio-Fungizid von Syngenta die Zulassung im Weinbau. Das Produkt soll die Befallsfreiheit von Tafel- und Keltertrauben gegen den Echten Mehltau sichern und die Wirksamkeit von Maßnahmen gegen Botrytis unterstützen. Taegro enthält nach Herstellerangaben als Aktivsubstanz das Bacillus amyloliquefaciens
(Stamm FZB24), das in der Natur als Bodenbakterium vorkommt. Es besitzt, laut Syngenta, multiple Wirkungsmechanismen:
• Das Wachstum von Pathogenen wird durch die Produktion fungizider Metaboliten gehemmt.
• Darüber hinaus besiedelt das Bakterium die Oberfläche von Blättern und Früchten und hemmt auf diese Weise die Infektion der Erreger.
• Zudem werden die pflanzeneigenen Abwehrkräfte stimuliert. Eine Resistenzgefahr ist aufgrund dieser drei Wirkungsmechanismen äußerst gering, so Syngenta.
Neue Wirkstoffklasse
Mit Taegro steht im Weinbau jetzt eine neue Wirkstoffklasse gegen Oidium zur Verfügung. Das soll nach Angaben von Syngenta den Resistenzdruck auf andere Wirkstoffklassen entlasten. Das Biofungizid Taegro ist als wasserlösliches Pulver formuliert. Nach Herstellerangaben ist nur eine Aufwandmenge von 185 g/ha notwendig, um die Befallsfreiheit der Anlagen von Oidium zu sichern. Mit eine Aufwandmenge von 370 g/ha soll Taegro zusätzlich Strategien gegen Botrytis unterstützen.
Gute Mischbarkeit
Das Produkt ist, laut Syngenta, breit mit anderen Pflanzenschutzmitteln mischbar. Dies soll auch, ohne Einschränkung der Wirksamkeit, für die Kombination mit kupferhaltigen Präparaten, wie Coprantol Duo gelten. Nach Aussage von Syngenta hat sich Taegro in allen geprüften Rebsorten als problemfrei verträglich erwiesen. Dies habe sich auch unter den Stressbedingungen der letzten Jahre mit hohen Temperaturen im Quervergleich mit anderen Lösungen gezeigt.
Keine spezifische Schutzkleidung nötig
Im praktischen Umgang mit Taegro wird bei der Ausbringung keine spezifische Schutzkleidung benötigt. Behandelte Flächen können, laut Syngenta, unmittelbar nach dem Abtrocknen der Spritzbrühe mit Arbeitskleidung und festem Schuhwerk betreten werden. Die Anwendung von Taegro wird sowohl für Hybrid-Spritzfolgen (Kombination mit konventionellen Fungiziden) als auch für Bekämpfungsstrategien im ökologischen Anbau empfohlen. Im konventionellen Anbau soll der ein- bis zweimalige Einsatz in den Abschlussbehandlungen die Rebanlagen frei von Oidium halten. Nach Angaben von Syngenta beträgt die Wartezeit für das Biofungizid Taegro nur einen Tag.
Listung für den Öko-Landbau wird erwartet
Die Listung von Taegro als Pflanzenschutzmittel für den ökologischen Landbau nach Verordnung (EG) Nr. 834/2007 wird zeitnah erwartet. Dies gilt auch für den Antrag für die FiBL-Listung. In der ökologischen Produktion kann das Bio-Fungizid laut Hersteller bis zu zehnmal eingesetzt werden, situativ in Kombination mit Schwefel zum Beispiel Thiovit Jet. www.syngenta.de